"Unsere Studenten haben in neunmonatiger Gruppenarbeit zum Beispiel zeigen können, dass ein Buchhaltungssystem auf bisher übliche und als notwendig empfundene Summensätze bei der Kontierung verzichten kann", sagte Plattner. Die neue Lösung erlaube es, alle Auswertungen aus den Grunddaten und den aufgezeichneten Geschäftsvorgängen zu machen. Das neue System funktioniere nicht nur gut, sondern sei auch bis zu einem Faktor drei schneller, da der gesamte Datenbestand im Hauptspeicher gehalten werde und nicht mehr auf der Festplatte liege.
"Die Ergebnisse dieses Bachelorprojekts am HPI haben dafür gesorgt, dass wesentliche Architekturentscheidungen im Hause SAP in kürzester Zeit umgestellt worden sind und ein Einfluss auf die Entwicklung der Standardsoftwareprodukte des Konzerns stattgefunden hat", sagte Plattner. Schmunzelnd ergänzte er: "Solchen Einfluss hätte ich selbst nie gehabt." Weil die Studenten den praktischen Beweis angetreten hätten, dass der Ansatz funktioniere, seien die Manager und Entwickler des Softwarekonzerns überzeugt worden. "Das ist für mich sehr befriedigend", ergänzte der Mitgründer und Aufsichtsratsvorsitzende von SAP.
Als Beweis für die internationale Beachtung des HPI verwies der Wissenschaftsmäzen auf die Zusammenarbeit mit der Stanford University in Palo Alto (Kalifornien). Aus ersten Anfängen vor zwei Jahren sei nunmehr ein regelmäßiger Austausch entstanden, zum Beispiel mit der School of Engineering. Sie hat allein im akademischen Bereich 1100 Mitarbeiter.
An die Studierenden gerichtet, sagte der SAP-Mitgründer und Aufsichtsratsvorsitzende: "Wir spielen in der Informatik eine Rolle. Was wir in den einzelnen Fachgebieten machen, wird als relevant und interessant angesehen". Dies mache den "Extra-Kick" eines Studiums am HPI aus.