Zwei Jahre lang hat das Forschungsteam - im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen und mit Mitteln der EU - unter Leitung von Prof. Dr. Bernhard Badura und Prof. Dr. Wolfgang Greiner von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld die Zusammenhänge zwischen Sozialkapital, Gesundheit und Unternehmenserfolg erforscht und dabei mehr als 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen befragt. Die Erhebung, deren Ergebnisse in der Novemberausgabe des "Personalmagazins" aus der Haufe Mediengruppe dargestellt sind, zeigt: Sozialkapital ist messbar und steuerbar.
Da das Sozialkapital in der Regel mit alternden Belegschaften steigt und durch geeignete Maßnahmen der Personalentwicklung, Verstärkung der Mitarbeiterorientierung sowie Investitionen in die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten erhöht werden kann, ist dies auch ein geeigneter Ansatz, um die Kapitalmarktkrise sowie den demografischen Wandel erfolgreich zu bewältigen. "Die Deutlichkeit der Ergebnisse", so Professor Bernhard Badura, "hat uns selbst überrascht. Um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, müssen Unternehmen künftig konsequent in das Betriebsklima und in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter investieren. Gerade die demografische Entwicklung mit dem drohenden Fachkräftemangel und dem hohen Anteil älterer Beschäftigter setzt die Unternehmen in den nächsten Jahren erheblich unter Zugzwang."
Auch bei der Unternehmensbewertung empfiehlt das Forschungsteam aufgrund der hohen prognostischen Relevanz, ein Reporting zum Sozialkapital aufzusetzen. Unternehmen sollten regelmäßig über Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren: "Unternehmen mit viel Sozialkapital und gesunden Beschäftigten sind erfolgreicher und damit auch kreditwürdiger." Beide Faktoren seien die beste Grundlage für eine stabilitätsorientierte und "krisensichere" Unternehmensbewertung.
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