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Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industrie- und Wirtschaftszweige e.V.

Holz- und Möbelindustrie steigert Umsatz 2007 weiter

Möbelexport wächst dynamisch, Inlandsgeschäft stagniert

(lifePR) (Bad Honnef, )
Die deutsche Volkswirtschaft präsentiert sich im Sommer 2007 deutlich stabiler als das Wetter. Sämtliche Wirtschaftsforschungsinstitute sehen das Land trotz eines schwachen zweiten Quartals nach wie vor inmitten eines soliden Aufschwungs und für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von gut zweieinhalb Prozent voraus. Voraussetzung ist, dass die Hypothekenkrise nicht auf die Realwirtschaft durchschlägt.

In diesem Umfeld behauptet sich die Holz- und Möbelindustrie trotz eines Umsatzzuwachses der Gesamtbranche in Höhe von 10,1 % im 1. Halbjahr 2007 innerhalb der einzelnen Sparten uneinheitlich. Zudem koppelt sich das Exportgeschäft immer deutlicher von der Inlandsnachfrage ab. Bei den Möbelherstellern heißt das: „Ausland hui, Inland pfui“.

Sie spüren aktuell im Inland noch den deutlichen Einbruch der Konsumnachfrage nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer zum Januar 2007. Zwar konnten in den ersten Wochen des Jahres noch Auftragsüberhänge aus 2006 abgebaut werden, doch sind danach die Folgeaufträge vielfach ausgeblieben und der teilweise zweistellige Umsatzrückgang im Möbelhandel zeitversetzt auf die Industriebetriebe übergeschwappt.

Deutlich besser präsentierte sich bisher in 2007 die Lage im Holzgewerbe. Hier konnten Unternehmen im baunahen Bereich insbesondere im ersten Quartal von einer aus 2006 resultierenden guten Auftragslage profitieren. Die Wohnungsbauinvestitionen stiegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im ersten Quartal 2007 um stolze 15 %, bröckelten danach allerdings im zweiten Quartal drastisch ab. Holzwerkstoffe und insbesondere Verpackungen profitieren durchgängig vom sehr dynamischen Exportgeschäft und warten mit stolzen Steigerungsraten auf.

Der weitere Jahresverlauf für die Holz- und Möbelindustrie wird aus unserer Sicht von positiven und negativen Entwicklungen begleitet: So dürften die privaten Konsumausgaben im Jahresverlauf wieder einen Aufschwung erfahren. Rund 600.000 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Jobs in Deutschland, steigende Realeinkommen sowie wachsende Zuversicht in die Arbeitsplatzsicherheit werden sich in den Kassen des Einzelhandels positiv bemerkbar machen.

Auf der anderen Seite sind jedoch die Baugenehmigungen im privaten Wohnungsbau seit Ende 2006 um ca. 50 % eingebrochen, so dass weniger gebaut und infolge auch weniger eingerichtet wird. Dies kann in den nächsten Monaten noch von den steigenden Baufertigstellungen überlagert werden, doch Negativeffekte sind bereits absehbar. Unter der Voraussetzung einer weiter wachsenden Weltwirtschaft bleibt der Export eine verlässliche Stütze.

Während die deutschen Ausfuhren insgesamt in den ersten fünf Monaten um 11 % zulegten, konnte der Export von deutschen Möbeln sogar einen Anstieg um gut 15 % verzeichnen. Unter dem Strich geben wir für das Gesamtjahr 2007 folgende Prognosen für die Holz verarbeitende Industrie und die Möbelindustrie ab:

Möbel:

Ein anhaltend gutes Exportgeschäft bei im Vergleich zum ersten Halbjahr wieder anziehenden Inlandsumsätzen führt bei einer unterstellten Erhöhung der Erzeugerpreise um durchschnittlich drei Prozent zu einem Umsatzplus für 2007 von gut 5 % auf insgesamt 19,3 Mrd. €.

Holzgewerbe:

Leicht nachlassende Bautätigkeit im privaten Wohnungsbau und ein insgesamt schwächeres 2. Halbjahr führen bei unterstellten Preiserhöhungen von drei bis fünf Prozent zu Umsatzsteigerungen von insgesamt rund 9 % auf 19.5 Mrd. €.

Bei der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Industriezweige im ersten Halbjahr 2007 müssen wir – gerade bei der Möbelindustrie – zwischen einer amtlich gemessenen und einer von den Betrieben gefühlten Lage unterscheiden.

Zunächst die offiziellen Zahlen: Die gesamte Holz- und Möbelindustrie verzeichnete im ersten Halbjahr 2007 einen um branchenfremde Anteile bereinigten Umsatzanstieg um insgesamt 10,1 %. Während im gleichen Vorjahreszeitraum noch 15,2 Mrd. € umgesetzt wurden, waren es von Januar bis Juni 2007 bereits 16,7 Mrd. € – ein Plus von rund 1,5 Mrd. €.

Besonders erfreulich ist, dass nach Jahren des Personalrückgangs wieder neue Arbeitsplätze in der deutschen Holz- und Möbelindustrie geschaffen werden konnten. Bereinigt um den Bereich Auto- und Flugzeugsitze beschäftigen unsere Unternehmen derzeit rund 156.000 Mitarbeiter und damit 2.000 Menschen mehr als noch im Vorjahreszeitraum.

Ob sich diese positive Entwicklung fortsetzen kann, hängt jedoch davon ab, wie die Betriebe in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld die deutlichen Lohnerhöhungen um 3,6 % für dieses Jahr verkraften werden. Ebenfalls in dieser Statistik noch nicht eingerechnet sind die Auswirkungen der kürzlich zu beklagenden Insolvenzen. Im Schnitt des ersten Halbjahres zählt die Branche 1.070 Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten, was ein Plus von 0,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Mithilfe einer neuen Ausbildungsoffensive sichern wir aktuell den Fachkräftenachwuchs für unsere Branche.

Die Möbelindustrie lag mit einem um branchenfremde Anteile wie Fahrzeugsitze bereinigten Umsatz von 8,7 Mrd. € bis Ende Juni statistisch um 7,7 % über dem Vorjahreswert. Die gefühlte Lage der Unternehmen ist jedoch eine andere, als diese Zahlen suggerieren.

Und das liegt in erster Linie daran, dass bis in den März zwar die guten Verkäufe des Möbelhandels aus dem Vorjahr abgearbeitet wurden, jedoch beim Auftragseingang bereits ein deutlicher Rückgang zu spüren war. Zudem wurden Umsatzzuwächse nahezu ausschließlich im Auslandsgeschäft erzielt. Das Inlandsgeschäft stagnierte hingegen und verlief preisbereinigt sogar leicht negativ. Sitzmöbel - also vor allem Polstermöbel und Stühle - konnten zwischen Januar und Juni 2007 im Wert von 2,3 Mrd. € abgesetzt werden und damit um 3,4 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Büro- und Ladenmöbelindustrie entwickelte sich wie schon im Vorjahr äußerst dynamisch.

Mit einem Umsatzplus von 16 % auf 1,1 Mrd. € stellt sie das am schnellsten wachsende Segment der Möbelindustrie dar. Bei der Küchenmöbelindustrie macht sich in erster Linie die starke Auslandsnachfrage bemerkbar und führt zu einem Umsatzzuwachs um 7,9 % auf 2 Mrd. € deutlich über dem Branchendurchschnitt. Auch die Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel liegen im positiven Bereich und konnten den Umsatz um 8,6 % auf 3 Mrd. € steigern. Matratzen legten um 5,2 % auf 420 Mio. € zu.

Die Ausfuhren von Möbeln stiegen im 1. Halbjahr 2007 um 15,4 % gegenüber dem gleichen Zeitraum 2006. Insgesamt konnte ein Exportvolumen von 3,59 Mrd. € erzielt werden und damit 480 Mio. € mehr als im Vorjahreszeitraum. Die größte Exportdynamik weisen Büromöbel auf, die um 25,5 % zulegen konnten.

Hier zeigen die intensiven Exportbemühungen der Hersteller gute Erfolge – die deutsche Qualität wird weltweit hoch geschätzt. Die Exporte der deutschen Küchenmöbelindustrie stiegen ebenfalls deutlich um 22,9 %. Ebenfalls gefragt im Ausland sind Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel mit einem Exportzuwachs von 21,9 %. Die deutschen Matratzen- und die Sitzmöbelausfuhren verzeichneten ebenfalls deutliche Steigerungsraten von 11,8 bzw. 3,5 %.

Die um branchenfremde Anteile wie Fahrzeugsitze bereinigte Exportquote stieg von Januar bis Juni 2007 auf 36,8 % und erreichte damit einen neuen Höchststand. Zum Vergleich: Mitte der Neunziger lag die Exportquote noch bei rund 15 %. Die gute Exportperformance ist insbesondere auf die positive konjunkturelle Entwicklung in Osteuropa zurückzuführen, wo zurzeit die höchsten Zuwächse erzielt werden.

Den wichtigsten Exportmarkt für die deutsche Möbelindustrie bildet jedoch nach wie vor Westeuropa mit einem Anteil von 64,8 % am gesamten Exportvolumen, gefolgt von Osteuropa mit 13,6 %, Asien mit 4,6 % und Nordamerika mit 3,6 %. Dem gegenüber stiegen die Möbelimporte nach Deutschland im ersten Halbjahr 2007 nur leicht um 0,5 % auf 3,85 Mrd. €. Im Ergebnis schrumpfte das Außenhandelsdefizit im Bereich Möbel im ersten Halbjahr 2007 um 64,1 % auf 260 Mio. €. Im gleichen Vorjahreszeitraum lag es noch bei 720 Mio. €. Die Umsatzentwicklung im Holzgewerbe, also bei den Herstellern von Säge-, Platten- und Holzprodukten im baunahen Bereich, beschleunigte sich im ersten Halbjahr 2007 deutlich.

Der Halbjahresumsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13,5 % oder rund 890 Mio. € auf 7,5 Mrd. €. Diese Entwicklung ist vor allem auf die positive Konjunktur in der Holzwerkstoffindustrie zurückzuführen, die ihren Umsatz dank steigender Preise und erhöhter Nachfrage um 17,2 % auf 2,8 Mrd. € steigern konnte. Die Sägewerke - im Vorjahr noch das am schnellsten wachsende Segment des Holzgewerbes - steigerten ihren Umsatz um 12,5 % auf 1,9 Mrd. €.

Die Hersteller von Bauelementen legten beim Umsatz 8,6 % auf 2,2, Mrd. € zu. Auch für die kleineren Segmente innerhalb des Holzgewerbes verliefen die ersten sechs Monate 2007 ausgesprochen positiv. Der Umsatz der Holzverpackungsindustrie stieg - getrieben vom Exportboom - um 31,4 % auf 260 Mio. €. Die Sparte die Holzveredelung und Herstellung von Kork-, Flecht- und Korbwaren konnte einen Umsatzanstieg um 10,8 % auf 320 Mio. € verzeichnen.

Die deutsche Holz- und Möbelindustrie steht in den kommenden Monaten vor großen Herausforderungen. Der Einbruch im privaten Wohnungsbau wird nicht nur die Bauelemente, sondern auch den Einrichtungssektor insgesamt tangieren. Im baunahen Bereich müssen wir die positiven Wärmedämm- und Klimaeigenschaften unseres Werkstoffs Holz gegenüber anderen Baustoffen herausstellen, um uns von einem kleiner werdenden Kuchen ein größeres Stück abzuschneiden.

Mit dem Segment Möbel werden wir auch in Zukunft trotz insgesamt hoffentlich wieder steigender Konsumausgaben der Verbraucher mit anderen Ausgabefeldern wie Reisen, Unterhaltungselektronik oder ähnlichem konkurrieren. Hier sollten wir gemeinsam mit dem Handel die eigentlich gute Ausgangsposition für einen stärkeren Absatz nutzen: Laut einer Studie der GFK belegt der Einrichtungsbedarf auf einer Rangliste der Konsumausgaben der Verbraucher immerhin den vierten Platz.

Wir haben also mit unseren Produkten einen vergleichsweise hohen Stellenwert bei den Konsumenten, der sich nutzen lässt. Wir müssen die Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen prominenter herausstellen und dazu einen angemessenen Preis garantieren. Der Preis allein, das zeigen Verbraucheranalysen, reicht als Kaufargument nicht mehr aus. Die Deutschen sind Rabattschlachten leid und zunehmend genervt von einem allzu schrillen „Geiz ist geil“- Geschrei.

Der Verbraucher ist zunehmend bereit, für gute Qualität aus deutschen Landen auch mehr Geld auszugeben. Diese für uns nicht neue Erkenntnis hält jetzt auch beim Handel Einzug. „Das Rabatttheater geht zu Ende“, sagt Lutz-Chef Richard Seifert. Segmüller-Vertriebsleiter Reinhold Gütebier konstatiert: „Die Rabattsätze werden immer unglaubwürdiger“. Wer will da widersprechen.

Zudem bringt die Aufwärtsbewegung auf dem Arbeitsmarkt eine neue Gruppe von Verbrauchern hervor, die finanziellen Spielraum haben und deren Konsumwünsche sicherlich noch nicht erschöpft sind. Und wir alle sind sehr gespannt, ob die Gewerkschaften mit ihrer Argumentation Recht haben, dass ordentliche Lohnerhöhungen den Konsum ankurbeln werden.

Denn ordentlich waren die Tarifabschlüsse in diesem Jahr nun wirklich. Zudem rechnen Experten wegen der positiven Wirtschafts- und Einkommensperspektiven mit einer rückläufigen Sparquote. Diese günstigen Rahmenbedingungen sollten von der Möbelbranche aktiv unterstützt werden. Gemeinsam mit dem Handel müssen wir mehr Lust am Wohnen und Einrichten erzeugen, damit die Konsumausgaben auch tatsächlich in unsere Richtung gelenkt werden. Intelligente Vermarktungskonzepte, eine wertige Präsentation der Produkte, Design, Qualität, Funktion, Service und ein angemessener Preis gehören zusammen. Im Gegensatz zu anderen Produkten werden immer noch gut 80 % unserer Möbel im eigenen Land hergestellt - mit dem Qualitätsversprechen „Made in Germany“ kann auch der Handel punkten.

Diese Erkenntnis muss sich schleunigst durchsetzen, zumal uns derzeit eher die Auswüchse eines antiquierten Preisverhaus zu schaffen machen. Zwei Beispiele: In Bayern liefern sich zwei Platzhirsche des Möbelhandels eine wochenlange Preisschlacht zu Lasten eines Möbelherstellers.

Dieses Treiben geht so weit, dass weit unter Einstandspreis verkauft wird, nur um dem vermeintlichen Konkurrenten eins auszuwischen. Dabei müssen die Händler wissen, dass sie auf diese Weise nicht nur die Verbraucher verunsichern, sondern nebenbei mal eben die jahrelangen Bemühungen eines Möbelherstellers auf dem Weg zu einer seriösen Marke ramponieren.

Oder das aktuelle Beispiel von dem Kunden, der einen Teppich kaufen wollte und den Händler in einem großen Möbelhaus von 3.600 auf 1.800 Euro herunter handelte und sich freute, was für ein toller Schnäppchenjäger er doch sei – bis er den gleichen Teppich wenig später woanders für 900 Euro sah. Zur Ehrenrettung des Möbelhauses muss man sagen, dass dieses dem Kunden die 900 Euro Differenz schließlich erstattet hat. Doch erklären kann ein solches Preisgebaren niemand.

Die gesamte Möbelbranche kann es sich nicht leisten, die Verbraucher für dumm zu verkaufen, denn Industrie und Handel buhlen gemeinsam um ihr Erspartes. Rund 1,5 Billionen Euro stehen nach Berechnungen der GfK in diesem Jahr für Anschaffungen zur Verfügung. Nahe liegende Strategie muss es deshalb sein, diese Vertrauensstellung durch gute Qualität beim Produkt und Service inklusive der Präsentation der Waren zu sichern, statt mit der Preiskeule den Kunden für seine Käufe auch noch zu bestrafen. Wir sitzen mit dem Handel in einem Boot und haben das gemeinsame Interesse, ein gutes Angebot für den Kunden zur Verfügung zu stellen. Und gut heißt an dieser Stelle zwar preiswürdig, aber nicht billig.

Wer nur auf billig setzt, der kann auf Dauer nur austauschbare Massenware aus Asien verkaufen. Das weckt bei den Konsumenten aber sicherlich keine Begeisterung und birgt – wir haben es gerade am Beispiel Spielzeug erlebt – durchaus Gefahren. Den Gesetzgeber fordern wir in diesem Zusammenhang auf, sich für eine Kennzeichnung von außereuropäischen Importen in den Läden stark zu machen. Diese wird zwar auf europäischer Ebene derzeit vorbereitet, von der Bundesregierung aber noch immer abgelehnt. Sie würde aber gerade in unserer Branche mit ihren wenigen Möbelmarken die Transparenz für den Verbraucher erhöhen.

WOHNTRENDS 2007/2008

Die Art und Weise des Wohnens hat auf dieser Welt schon viele verschiedene Phasen durchlebt. Bis heute gibt es auf den sieben Kontinenten deutliche Unterschiede, was die Möglichkeiten aber auch die geschmacklichen Vorlieben beim Einrichten betrifft. Die Einrichtung gehört ebenso wie beispielsweise die kulinarische Bandbreite eines Landes zur regionalen Kultur.

Die Wohnkultur der hoch entwickelten Länder Europas und Amerikas ist nun an einer Stelle jenseits der Grundbedürfnisse angekommen. Menschen, die schon alles haben, wollen nicht noch immer mehr, sondern wollen Produkte mit einem sinnlichen Bezug zur eigenen Person. In unserer zunehmend virtuellen Alltagswelt wird die Ansprache unserer Sinne nämlich immer mehr vernachlässigt. Beim Bedürfnis nach Gefühl und Echtheit erlebt daher das Ertasten einer Sache eine neue, wichtige Dimension. Möbeloberflächen, seien es Holzwerkstoffe, furnierte, lackierte oder massive Fronten, Bezugsstoffe für Polstermöbel oder auch Metallgriffe müssen sich „gut anfühlen“. Erst dadurch bestehen sie ihren Eignungstest für den sich selbst vergewissernden Gebraucher.

Es zeigt sich, dass die Weiterentwicklung von Möbeln und Einrichtungsgegenständen einer Evolution und nicht etwa einer Revolution entspricht. Die Menschen haben schon vor 5.000 Jahren - etwa im alten Ägypten - auf einem Stuhl gesessen, allerdings viel unbequemer! Sind nun Bequemlichkeit und Praktikabilität die Eintrittskarten für den Möbelmarkt geworden, müssen sich neue Entwürfe an neue menschliche Bedürfnisse anpassen.

Seit vielen Jahren haben Mensch und Möbel eine symbiotische Beziehung zueinander. Heute können wir feststellen, dass die ehemals eher sachliche Beziehung immer häufiger zu einer leidenschaftlichen Beziehung heranwächst. In Form, Qualität und Material ist in der kommenden Möbelsaison natürlich wieder Vielfalt angesagt. Vorbei sind die Zeiten eines allgemeinen Einheitslooks. Bei aller Vielfalt gibt es natürlich immer wieder Schwerpunkte.

Im Polstermöbelbereich setzen sich gewebte Bezugsstoffe durch. Was sich „gut anfühlt“ hat gute Verkaufschancen. Solche strukturähnlichen Bezugsstoffe wirken einladend und warm beim Sitzen. Die so genannte bodennahe Polsterung kommt bei mehr und mehr Herstellern ins Programm. Farblich wird das klassische Thema „Schwarz-Weiß“ oft zu sehen sein, wobei vor allem Weiß eine überragende Rolle spielen wird. Im Kastenmöbelbereich sind es die optisch großen Formate, mit denen sich die Trendsetter unserer Branche alle Ehre machen.

Lange Sideboards ersetzen in einer Systemkombination die gute alte Schrankwand, wirken leicht und integrieren sehr schön den Flachbildschirm. Neben hell lackierten Oberflächen wird in der kommenden Möbelsaison auch wieder viel dunkles Holz zu sehen sein. Nussbaum, dunkle Eiche oder Zebrano wirken edel und elegant. Samtig matte Holzoberflächen vermitteln bei Kastenmöbeln den hohen haptischen Anspruch der Hersteller. Moderne Möbel strahlen eine Materialehrlichkeit aus, die für immer mehr Menschen wichtig wird. Die Authentizität des Materials, sei es nun Holz, Metall, Glas, Stein oder Kunststoff, kommt ohne Schnörkel aus. Dadurch wirken viele Möbel uninszeniert echt und wertig.
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