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Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)

Gesetzliche Unfallversicherung: weiter gefallen Beitragssatz in der gewerblichen Wirtschaft liegt 2006 bei 1,33 Prozent

Haut-Berufskrankheiten "drängendes Problem" – Unfälle von Schülern gehen weiter zurück

(lifePR) (Sankt Augustin, )
Das Risiko, bei der Arbeit einen Unfall zu erleiden, hat im vergangenen Jahr weiter abgenommen. Das geht aus Zahlen hervor, die die gewerblichen Berufsgenossenschaften und die Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand heute in Berlin vorgelegt haben. Erstmals präsentierte der neue Spitzenverband, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
– DGUV, damit für beide Zweige der gesetzlichen Unfallversicherung gemeinsame Zahlen zu Unfällen und Erkrankungen am Arbeitsplatz und in der Schule.

Das Unfallrisiko lag bei 26,9 meldepflichtigen Arbeitsunfällen je 1.000 Vollarbeiter – und damit um 0,7 Prozent niedriger als im Vorjahr (2005: 27,1). Trotz dieses Rückgangs nahm die absolute Zahl der meldepflichtigen Unfälle um 1,8 Prozent zu und belief sich auf 948.546 (2005: 931.932).

"Einer der Gründe hierfür ist der wirtschaftliche Aufschwung", erklärte DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Breuer. "Mehr Menschen hatten im vergangenen Jahr eine Arbeit und sie haben durchschnittlich auch länger gearbeitet." Angesichts der laufenden Reform der Unfallversicherung betonte Breuer, dass diese die Prävention stärken müsse: "Das letzte, was wir bei einer guten Konjunktur brauchen, ist eine Reform, die das Engagement der Betriebe bei der Unfallverhütung schwächt."

Mehr Unfälle ereigneten sich vor allem in den Branchen Bau, Handel und Verwaltung sowie Holz- und Metallverarbeitung. Wirtschaftszweige wie Chemie, Elektrotechnik und der öffentliche Dienst verzeichneten dagegen sinkende Zahlen. In der Gesundheitsbranche nahm die Zahl der absoluten Unfälle zwar um 850 zu, das Unfallrisiko sank jedoch um 4,7 Prozent.

Die Zahl der Unfälle, die zu einer dauerhaften Minderung der Erwerbsfähigkeit und damit zu einer Unfallrente führten, ging in fast allen Branchen zurück. Sie lag bei 18.639 neuen Unfallrenten (2005: 19.237). Das betraf auch die Quote der neuen Arbeitsunfallrenten pro 1.000 Vollarbeiter, die insbesondere am Bau um fast 11 Prozent zurückging. Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle nahm dagegen im Vergleich zum Vorjahr zu: Sie lag bei 711 (2005: 656).

Wegeunfälle – Zunahme bei Unfällen mit bleibenden Gesundheitsschäden Insgesamt 191.186 Unfälle ereigneten sich im vergangenen Jahr auf dem Weg zur Arbeit und von dort zurück. Die Zahl der Wegeunfälle lag damit um 3,3 Prozent höher als im Vorjahr (2005: 185.146). Auch die Zahl der Wegeunfälle, bei denen Versicherte bleibende Gesundheitsschäden erlitten, nahm zu. 2006 erhielten in 7.142 Fällen Versicherte erstmals eine Wegeunfallrente (2005: 7.001). 535 Versicherte verloren aufgrund eines Wegeunfalls ihr Leben – 17 weniger als im Vorjahr (2005: 552).

Beitragssatz in der gewerblichen Unfallversicherung weitgehend stabil Weitgehend stabil blieb der durchschnittliche Beitragssatz in der gewerblichen Unfallversicherung. Dieser betrug im vergangenen Jahr 1,33 Prozent (2005: 1,31 Prozent). Insgesamt mussten die gewerblichen Arbeitgeber damit rund 195 Millionen Euro mehr für die Versicherung ihrer Beschäftigten gegen Arbeits- und Wegeunfälle sowie Berufskrankheiten an die Berufsgenossenschaften überweisen. Ein Grund dafür waren unter anderem höhere Aufwendungen für die medizinische Rehabilitation. Das Gesamtvolumen der Beiträge, das Umlagesoll, belief sich auf 8,97 Milliarden Euro.

Berufskrankheiten: Haut braucht mehr Schutz Im vergangenen Jahr erhielten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen insgesamt 61.236 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit (BK). Das waren 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr (2005: 59.762). Der BK-Verdacht bestätigte sich in 22.641 Fällen. Den Löwenanteil der bestätigten BKen machten mit 39,4 Prozent (8.925 Fälle) berufsbedingte Haut-Erkrankungen aus. Breuer: "Hauterkrankungen bleiben damit ein drängendes Problem. Unsere aktuelle Präventionskampagne Haut soll daher das Bewusstsein für den Hautschutz bei Arbeitgebern und Beschäftigten schärfen."
Die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten belief sich auf 13.935. Davon wurde in 4.725 Fällen erstmals eine BK-Rente bewilligt. In 8.706 Fällen wurde die berufliche Verursachung der Erkrankung zwar bestätigt, besondere versicherungsrechtliche Bedingungen für eine Anerkennung waren jedoch nicht erfüllt. Auch in diesen Fällen erhielten die Versicherten Leistungen zur Individualprävention und Rehabilitation. Insgesamt wurden 2.510 BK-Todesfälle gemeldet. Beim überwiegenden Teil waren anorganische Stäube die Todesursache, insbesondere Asbest.

Schüler erleiden weniger Unfälle

Auch die Sicherheit beim Schulbesuch hat im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Von 1.000 Schülern erlitten im Durchschnitt 73,6 einen meldepflichtigen Schulunfall (2005: 74,3). Meldepflichtig sind hier Unfälle, die eine ärztliche Behandlung zur Folge hatten. Die absolute Zahl der meldepflichtigen Schulunfälle sank auf 1.279.771. "Der positive Trend freut uns", erklärte Breuer, "die Unfallkassen wollen jedoch mehr erreichen." Das ambitionierte Ziel: "Bis 2011 soll die Zahl der Schülerunfälle um 30 Prozent im Vergleich zu 2005 sinken."
Die Zahl der Unfälle auf dem Schulweg nahm geringfügig zu. Sie lag bei 124.824 (2005: 124.650). Das Risiko blieb mit rund 7,2 Unfällen pro 1.000 Schüler unverändert. Die Zahl der tödlichen Schülerunfälle ging gegenüber 2005 um 16 auf 65 zurück.

Die DGUV

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung – DGUV ist der Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand. Ihre Mitglieder versichern über 70 Millionen Menschen in Deutschland gegen Arbeits-, Schul- und Wegeunfälle sowie Berufskrankheiten. Im Versicherungsfall übernehmen die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung die Kosten für die medizinische und berufliche Rehabilitation. Ist die Erwerbsfähigkeit infolge des Versicherungsfalls dauerhaft gemindert, zahlt die Unfallversicherung zudem eine Rente.

Die Tabelle zum Text finden Sie online unter http://www.dguv.de/... .
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