Unter dem Titel "Re-Imagining Asia" erkunden eine Ausstellung, eine Konferenz und eine Filmreihe durch welche Bilder Asien neu erfunden wird. Die Kuration verantworten Wu Hung und Shaheen Merali, ausgewiesene Kenner der neuen asiatischen Kunstszene. Welche Wanderwege asiatische Epen bis in die Gegenwart hinein nehmen ist das Thema des Literaturfestivals "Avatar. Asiens Erzähler", das der Schriftsteller Ilija Trojanow kuratiert. Der Choreograf Joachim Schlömer lotet mit seinem Projekt "Die Entführung von Sita" neue Erzählformen und Lesarten für althergebrachte Stoffe aus. Alle Programme zusammen bilden das Festival RE ASIA.
Asiens wirtschaftlicher und kultureller Aufbruch stellt eurozentrische Sichtweisen umso stärker in Frage. Das betrifft etwa die Gegenüberstellung von Moderne und Tradition. Lange Zeit galt im Westen, dass nur das modern sein konnte, was sich vollkommen neu erfand. Die westliche Moderne verstand sich immer als Entweder/Oder - entweder modern oder rückwärtsgewandt. Welche Bilder und Geschichten entstehen, wenn Künstler sich auf regionale Traditionen einlassen, um neue Ansätze für Fragen der Gegenwart zu entdecken?
Durch die weltweite Vernetzung treten Lokales und Globales in Beziehung und bringen unvorhersehbare Konstellationen hervor. Im globalisierten Kulturbetrieb verliert die Kunst oftmals an Kontur, ohne Kontext wird sie entpolitisiert. RE ASIA stellt dagegen regionale Bezüge auch in einen politischen Zusammenhang. Dabei geht es immer wieder um die Frage, wie die Menschen mit den Transformationsprozessen unserer Zeit umgehen.
"Re-Imagining Asia" wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und Bayer AG