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Wiedereinführung der erhöhten Abschreibung kann explodierende Mieten verhindern

Mietwohnungsneubau von der Bundesregierung bisher sträflich vernachlässigt

(lifePR) (München, )
Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Immobilienwirtschaft fordert die Bundesregierung auf, die negativen Konsequenzen der Abschaffung der Eigenheimzulage und der degressiven Abschreibung auszugleichen München – „Die Hälfte der Legislaturperiode von Bundeskanzlerin Merkel ist vorbei und bislang fehlen die positiven Impulse für die Immobilienwirtschaft. Die Bundesregierung hat durch die Abschaffung der Eigenheimzulage und die Streichung der degressiven Abschreibungsmöglichkeiten die Rahmenbedingungen der Immobilienwirtschaft nachhaltig verschlechtert. Wir brauchen Verlässlichkeit und schlagen daher die Anhebung der linearen Abschreibung im Mietwohnungsneubau auf wenigstens 3 Prozent vor“, erklärt Dr. Josef L. Kastenberger, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Immobilienwirtschaft und des BFW Bayern (Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen).

Die Auswirkungen des Wegfalls der Eigenheimzulage und vor allem der Wegfall der degressiven Abschreibung sind zunächst unterschätzt worden. Gerade im Mietwohnungsbau sei in den letzten 18 Monaten nichts mehr passiert. Deshalb stünde ein weiterer drastischer Anstieg der Mieten bevor. In München hat der von der Landeshauptstadt erst vor wenigen Wochen herausgegebene Mietspiegel 2007 schon ein Ansteigen der Mieten um 10 % festgestellt. Der BFW Bayern geht davon aus, dass dies nur ein „Zwischenhoch“ ist und noch bis Ende des Jahrzehnts weitere Mietsteigerungen im deutlich zweistelligen Prozentbereich zu erwarten sind. Der Irrglaube der Politik sei, dass fehlende Wohnungen sehr schnell entstehen könnten. Dabei würde aber sträflich vernachlässigt, dass zwischen den ersten Planungen und der Bezugsfertigkeit zumeist vier bis fünf Jahre vergehen. „Die Mietwohnungen, die wir in den letzten Jahren nicht gebaut haben, rächen sich in ein bis zwei Jahren. Wenn der wirtschaftliche Aufschwung weitergeht, droht hier ein ernst zu nehmendes Problem gerade in den Ballungsgebieten“, so Dr. Kastenberger.

Gegen Ende des Jahres 2005 sei der Wegfall der Eigenheimzulage nicht überraschend gewesen - aber mit dem plötzlichen Wegfall der degressiven Abschreibungsmöglichkeiten für die Kapitalanleger hatten weder Marktteilnehmer noch Immobilienkäufer gerechnet. Hier sei nicht nur bei den BFW-Mitgliedern, den Bauträgerunternehmen, sondern vor allem auch bei den Käufern wieder ein gutes Stück Vertrauen in die Politik verloren gegangen. Dass die große Koalition ihrer Ankündigung, die Immobilie in die steuerlich geförderte Altersvorsorge zu integrieren, keine Taten folgen ließ, passe ins Bild. Die neue Regierung hätte hier sehr viel von ihrem Startkapital eingebüßt. Der Bürger auf der Straße frage sich doch bei so tiefgreifenden und plötzlichen Gesetzesänderungen zu seinem Nachteil, worauf er überhaupt noch vertrauen könne.

Schlimm sei aber nicht nur dieser Vertrauensverlust, sondern auch die mittel- bzw. langfristige Auswirkung auf den Mietwohnungsmarkt. Jede Mietwohnung, die die Mitgliedsunternehmen weniger verkaufen, führt dazu, dass in Ballungsräumen wie München das Angebot knapper wird. Die Folge sind steigende Mieten. Noch in den neunziger Jahren haben unsere Mitgliedsunternehmen jede dritte Wohnung an Kapitalanleger zur Vermietung verkauft. Dieser Anteil war durch die Mietrechtsprechung und diverse Gesetzesänderungen zu Lasten der Vermieter in den letzten Jahren ohnehin auf eine von neun oder zehn Wohnungen gesunken.

„Nach dem Wegfall der degressiven Abschreibungsmöglichkeiten erleben wir das komplette Wegbleiben des Kapitalanlegers. Wenn die Regierung nicht erkennt, dass Wohnen ein Grundbedürfnis ist, führt dies zu chaotischen Zuständen auf den Mietmärkten der Ballungsräume. Bayern wird besonders betroffen sein, weil die Wirtschaft hier schneller an Fahrt aufnimmt. Lebensmittel – wie Wohnungen ein Grundbedürfnis des Menschen – werden seit Urzeiten mit einem stark ermäßigten Mehrwertsteuersatz vom Staat subventioniert, die steuerliche Förderung von Wohnungen ist deshalb nur konsequent“, so Dr. Kastenberger.
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