Nach Auffassung von Haus & Grund wird sich die Erbschaftsteuerbelastung insgesamt, in zahlreichen Einzelfällen sogar drastisch erhöhen. Das betrifft speziell Immobilienerben und generell Erben der Steuerklassen II und III. Zu denen gehören auch nahe Verwandte wie Geschwister, Neffen und Nichten. "Hier wird die Erbschaftsteuer in Zukunft um ein Vielfaches höher ausfallen", prognostiziert Kornemann. Die versprochene steuerfreie Übertragung des normalen Eigenheims auf Ehegatten und Kinder wird nicht in den Regionen sichergestellt sein, in denen ein überdurchschnittliches Preisniveau für Häuser und Wohnungen herrscht.
Der Verband erwartet außerdem deutlich höhere Kosten und bürokratische Belastungen durch die geänderten Bewertungsregelungen. Schon jetzt liege der Erhebungsaufwand der Finanzverwaltung in den alten Bundesländern bei etwa fünf Prozent des Steueraufkommens, im Osten Deutschlands sogar deutlich höher. Dieser Aufwand werde sowohl für die Steuerpflichtigen als auch für die öffentliche Hand stark zunehmen.
Nachbesserungen fordert Haus & Grund bei den Verschonungsregelungen für vermietete Wohnimmobilien, für die bislang ein Steuerabschlag in Höhe von zehn Prozent vorgesehen ist. "Angesichts der enormen Bedeutung der privaten Vermieter für die Versorgung der Bevölkerung mit ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum ist dieser Abschlag nicht ausreichend, um den Beitrag zum Gemeinwohl angemessen zu würdigen", unterstrich Kornemann.