Die privaten Vermieter konnten in den vergangenen fünf Jahren bundesweit nur mit etwa 40 Prozent der angebotenen Wohnungen in Mehrfamilienhäusern Gewinne erzielen. Darauf weist die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund Deutschland hin. Einer im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung erstellten Studie zufolge lag der Anteil der Wohnungen, die nur kostendeckend bewirtschaftet werden konnten, ebenfalls bei 40 Prozent. Zu knapp 19 Prozent erfolgte die Bewirtschaftung unter Verlusten.
In Ostdeutschland fallen die Erhebungsergebnisse noch dramatischer aus. Für eine Mehrheit von 43 Prozent der Gebäude ergaben sich in den letzten fünf Jahren Verluste, nur etwa 20 Prozent erwirtschafteten Gewinne.
"Vielen privaten Vermietern fehlt angesichts ihrer verheerenden Ertragssituation der finanzielle Spielraum für energetische Sanierungsmaßnahmen", betonte der Präsident von Haus & Grund Deutschland, Rolf Kornemann. Er warnte die Bundesregierung davor, bei der anstehenden gesetzlichen Umsetzung ihres Klima- und Energiepaketes die Immobilieneigentümer mit neuen energetischen Nachrüstpflichten zu belasten. Angesichts des immensen wirtschaftlichen Drucks könnten die privaten Eigentümer keine Pflichtinvestitionen mehr schultern. "Eine Beteiligung der Mieter an den Kosten energetischer Sanierungen lässt der Markt mit seinem hohen Wohnungsleerstand vielfach nicht zu", so Kornemann. Bei einem bundesweiten Leerstand von acht Prozent ist der Anteil der leerstehenden Wohnungen in Ostdeutschland mit zwölf Prozent fast doppelt so hoch wie im Westen mit sieben Prozent.