"Die privaten Immobilieneigentümer haben nachhaltig in die Energieeinsparung investiert." Diese Aussage stellte der Verbandsvorsitzende Jochem Schlotmann in den Mittelpunkt der heutigen Pressekonferenz im Landeshaus. Der sogenannte "Flottenverbrauch" im privaten Gebäudebestand liege mit rund 150 Kilowattstunden = 15 Liter Öl je Quadratmeter und Jahr (kWh/m²/a) rund 40 Prozent niedriger als die Landesregierung mit rund 240 kWh/m²/a (= 24 l Öl) angenommen habe (Quelle: "Grünbuch" des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Wissenschaft Schleswig-Holstein). Die 1.000 bislang durch die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V., Kiel, den Kooperationspartner von Haus & Grund Schleswig-Holstein, erstellten Energieausweise hätten bezogen auf die einzelnen Gebäudetypen folgende Ergebnisse gezeigt.
Rund 18.000 Euro je Einfamilien- und Reihenhaus [1] bzw. rund 7.500 je Wohnung im Mehrfamilienhaus [2] seien in den letzten zehn Jahren investiert worden, erläuterte Schlotmann weiter. Bezogen auf die 1.000 Energieausweise beliefen sich die Investitionen auf rund 20 Millionen Euro bei Mehrfamilienhäusern und 8 Millionen Euro bei Einfamilienhäuser.
Diese detaillierten Ergebnisse seien dem qualitativ hochwertigen Energieausweis zu verdanken, so Schlotmann weiter, den Haus & Grund für seine Mitglieder ausstellen lasse.
Um auf diesem Weg weiter voran zu schreiten, sei das Motto "Fördern statt fordern" erfolgversprechend. Daher begrüße Haus & Grund den seitens des Innenministers Lothar Hay im Rahmen der Pressekonferenz vorgeschlagenen Klimapakt. "Wir wollen gemeinsam mit dem Innenministerium die privaten Gebäudeeigentümer ermuntern, wie bisher in Energieeinsparung zu investieren," sagte Schlotmann. Wie die Ergebnisse aus der Auswertung der Energieausweise zeigten, stünden Information und Motivation im Vordergrund. "Wir müssen die Leute mitnehmen und überzeugen", forderte Schlotmann. Bürokratischen Zwangsmaßnahmen, wie z. B. dem Erneuerbare Energie Wärmegesetz aus Baden-Württemberg sowie dem Kürzungsrecht für Mieter nach dem Entwurf der Heizkostenverordnung erteilte Schlotmann eine klare Absage.
Im Rahmen der Pressekonferenz ehrte der Verbandsvorsitzende den Inhaber des 1000. Energieausweises, Herrn Helmut Großklaus aus Westerrade bei Bad Segeberg. Dessen Mehrfamilienhaus mit einem Energieverbrauch von lediglich rund 118 kWh/m²/a zeige, dass die private Wohnungswirtschaft nicht nur circa 80 % der Wohnraumversorgung sichere, sondern darüber hinaus ihren Teil zum Klimaschutz beitrage. Das Beispiel dieses Eigentümers mache deutlich, dass Haus & Grund Schleswig-Holstein auf dem richtigen Wege und als Impulsgeber für seine Mitglieder aktiv sei. Die privaten Grundeigentümer werden ihre Investitionen in die energetische Gebäudesanierung verstärken, zeigte sich Schlotmann abschließend überzeugt.