"Mit der parallelen Umsetzung der VVG-Reform und der Integration mit den Standortverlagerungen haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Herkulesaufgabe gestemmt", freut sich der Vorstandsvorsitzende Dr. Hans Löffler über die Fortschritte beim Aufbau der neuen Strukturen. "Die Umstellung hat zwar zeitweise unsere Servicequalität beeinflusst, aber die Ursachen sind weitestgehend überwunden. Deshalb sind wir mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres durchaus zufrieden."
Die Kundenzahl der Gruppe ist im Geschäftsjahr 2007 um knapp zwei Prozent gewachsen, das Kapitalanlagevolumen stieg erstmals über die 20-Milliarden-Euro-Grenze. Hinzu kommen über drei Milliarden Euro Fondsanlagen für Kunden. Aktuell beschäftigt die Leben-Gruppe mehr als 1.800 Mitarbeiter. Im laufenden Jahr sollen noch über 100 hinzukommen.
STRATEGISCHE AUSRICHTUNG AUF DYNAMISCHE MARKTSEGMENTE
Löffler setzt für die Zukunft besonders auf wachstumsstarke Marktsegmente wie die betriebliche Altersvorsorge und fondsgebundene Versicherungsprodukte. In beiden Feldern konnte HDI-Gerling den Umsatz um rund acht Prozent steigern und belegt damit Top-Positionen im Markt.
Vertrieblich baut die Unternehmensgruppe neben der bewährten Ausschließlichkeitsorganisation auf Partnerschaften mit freien Vermittlern, für die sie laut einer Studie der Beratungsgesellschaft Tillinghast aus dem Jahr 2007 zweitgrößter Anbieter ist. "Durch die VVG-Reform gewinnt hochqualifizierte Beratung nochmals an Bedeutung", sagt Löffler. "Deshalb investieren wir massiv in Unterstützungsleistungen für unsere Partner." So hat die Gruppe mit der live-academy eine eigene Bildungseinrichtung für Vermittler gegründet. Die Tochtergesellschaft Partner Office bietet Service- und Beratungsleistungen, die den freien Vermittler von Verwaltungsaufgaben entlasten und ihm wieder mehr Zeit für den Kunden verschaffen.
HDI-GERLING LEBENSVERSICHERUNG AG STEIGERT ERTRAG
Trotz Integrationskosten von rund 22 Millionen Euro erhöhte sich der Jahresüberschuss der HDI-Gerling Lebensversicherung um drei auf 34 Millionen Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um knapp ein Prozent auf erstmals über zwei Milliarden Euro an. Die Verwaltungskostenquote ging leicht auf 2,8 Prozent zurück. Stresstests und Solvabilitätsanforderungen wurden sicher erfüllt.
Die Neugeschäftsbeiträge der Gesellschaft verringerten sich leicht um 2,6 Prozent auf 361 Millionen Euro. Ohne den Sondereffekt der Riester-Förderstufe des Jahres 2006 liegt der Rückgang bei lediglich 0,5 Prozent. Wichtige Umsatzträger sind neue, moderne Produktlösungen. So wurde das erfolgreiche Anlagekonzept "Two Trust" aus der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) auf das neue Riester-Produkt "Duplex Dynamic tt" übertragen. In 2008 werden weitere Produkte nach diesem Modell für die private Vorsorge folgen. Gemeinsam mit der HDI-Gerling Pensionsmanagement AG wird das Leistungsspektrum auch in der Beratung ausgebaut. Mit Zeitwertkonten-Modellen bietet das Unternehmen Lösungen für eine flexible Arbeitszeit-Steuerung und einen variablen Renteneintritt.
INTERNATIONALES NEUGESCHÄFT ÜBERTRIFFT INLANDSUMSATZ DER ASPECTA
Bei der Aspecta Lebensversicherung AG stiegen die gebuchten Bruttobeiträge im Geschäftsjahr 2007 um 3,6 Prozent auf 533 Millionen Euro. Bedingt durch die Standortverlagerung von Hamburg nach Köln und den Umbau der Vertriebsstrukturen sanken allerdings die Neugeschäftsbeiträge im Inland um 16 auf 71 Millionen Euro. Dennoch lag die Gewinnabführung an den Konzern mit 3,2 Millionen Euro über den Erwartungen, obwohl rund zwölf Millionen Euro Integrationskosten zu verarbeiten waren. Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen lag bei fünf Prozent. Das Fondsanlagevolumen für die Kunden der Aspecta stieg kräftig um rund elf Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.
Parallel setzte sich der Boom der Auslandsaktivitäten weiter fort. Die Gruppe setzt dort auf das Angebot moderner fondsgebundener Produkte und die Kooperation mit freien Vermittlern. Die gebuchten Bruttobeiträge aus dem Geschäft in Polen, Liechtenstein, der Schweiz, Italien, Spanien, Frankreich und den Benelux-Staaten erreichten mit rund 350 Millionen Euro einen Zuwachs von rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr und übertrafen damit das Inlandsgeschäft der Aspecta. Besonders erfolgreich waren dabei die Aktivitäten in Polen und Italien mit Wachstumsraten von 40 bzw. 72 Prozent. Für die Zukunft erwartet das Unternehmen eine wachsende Bedeutung ausländischer Produkte auch auf dem deutschen Markt.