Das neue Eltern-Kind-Haus, einem neuen „Zuhause auf Zeit“ für junge Patient:innen, ihre Angehörigen sowie Geschwisterkinder, ist ein Meilenstein für das Hegau-Jugendwerk. Zugleich ist es auch ein mutiges Projekt der neurologischen Einrichtung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Gailingen, in der aktuellen schwierigen gesundheitspolitischen Lage. Mit Blick auf den Aufsichtsrat und Trägerverein des HJW erklärte Bernd Sieber, Geschäftsführer des Gesundheitsverbundes Landkreis Konstanz bei seiner Eröffnungsrede, dass er froh sei, diese „mutigen“ Partner an seiner Seite zu haben. Er machte deutlich, was für ein Kraftakt die Realisierung des neuen Hauses für das Hegau-Jugendwerk bedeutete. Das 8-Millionen-Projekt musste aus Eigenmitteln ohne die Möglichkeit einer dualen Finanzierung gestemmt werden.
Der Bedarf nach einer hochspezialisierten neurologischen Reha für Kinder ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Immer mehr Anmeldungen beinhalten mindestens eine Begleitperson, oft mit einem oder mehreren Geschwisterkindern, so dass das Hegau-Jugendwerk mit seinen Unterbringungsmöglichkeiten an seine Grenzen gestoßen ist. Die Folge waren lange Wartelisten für junge Patient:innen oder die Notwendigkeit der jungen Betroffenen, auf nicht speziell für Kinder ausgerichtete Einrichtungen ausweichen zu müssen.
Die Kaufmännische Direktorin des Hegau-Jugendwerk, Barbara Martetschläger, begleitete das „Projekt“ von der ersten Stunde an als treibende Kraft und mit enormem Einsatz. Gemeinsam mit den Festgästen freute sie sich, dass mit der Eröffnung des neuen Hauses weiteren Betroffenen die Möglichkeit einer hochspezialisierten neurologischen Rehabilitation angeboten werden könne. Ganze 26 zusätzliche junge Patient:innen können dieses Angebot ab sofort nutzen – und dies ohne aus dem familiären Gefüge gerissen zu werden.
Claus Moldenhauer, Vorsitzender des Aufsichtsrates und des Trägervereins brachte es auf den Punkt und betonte in seiner Rede, dass mit der Erfüllung des neuen Eltern-Kind-Hauses „ein Herzenswunsch“ in Erfüllung gegangen sei. Auch er freute sich sichtlich: „Was ist das für ein toller Tag! Eltern und Kinder gehören zusammen.“ Diese Aussage wurde auch von Dr. med. Axel Galler, Chefarzt des Hegau-Jugendwerk bestärkt. In seiner Ansprache an die Festgäste betonte er, wie wichtig die Begleitung der jungen Patient:innen während ihrer Reha durch Angehörige und Geschwisterkinder für deren Genesung sei.
Vor der symbolischen Schlüsselübergabe mit den Bauverantwortlichen der Fa. Züblin bedankte sich Barbara Martetschläger bei allen, die an der Realisierung des Eltern-Kind-Hauses beteiligt waren. Ein besonders herzliches Dankeschön ging dabei auch an alle Spender:innen für ihre wertvolle Unterstützung.
Neben dem Förderverein des Hegau-Jugendwerk, dem HegauHelden e.V., und der Werner-Messmer-Stiftung, wurde das Neubau-Projekt von weiteren Organisationen sowie Privatspendern unterstützt. Ursula Schuhmacher, Leiterin der Radio 7 Drachenkinder, sprach nicht nur von sich aus, sondern im Namen all dieser Spender:innen darüber, wie wichtig die Unterstützung der betroffenen Kinder im Hinblick auf ihre Zukunft sei. Dabei gehe es jedoch nicht nur um die Patient:innen selbst, sondern um die gesamte Familie, die dahintersteht.
Weitere Infos unter: Neues Eltern-Kind-Haus