Schon im Zeittraining überzeugte das Fahrertrio Patrick Brenndörfer (30, Darmstadt), Frank Eickholt (35, Bottrop) und Martin Müller (38, Griesheim) mit einer Rundenzeit von 10:09.136 Minuten für die Umrundung der 25,378 Kilometer langen Kombination aus Grand-Prix-Kurs und Nordschleife. Das bedeutete Pole-Position in der stark besetzten Klasse "S2" für alternative Kraftstoffe.
Aufgrund eines Unwetters wurden die 220 Teilnehmer zunächst mit 112 Minuten Verspätung auf die Reise geschickt. Rennleiter Hans Schnock (Golzheim) gab das Rennen nach zwei Einführungsrunden um 16:52 Uhr frei. Brenndörfer verbesserte sich im strömenden Regen von Gesamtplatz 68 auf 41. Dabei kam erstmals der Prototypenregenreifen PROXES RR1 von TOYO TIRES zum Einsatz. Nach dem erfolgreichen Stint erfolgte die Übergabe an HEICO-Kollege Martin Müller, der nun auf Slicks unterwegs war.
Doch der Vorwärtsdrang wurde abrupt gestoppt, Müller kam nach vier Runden mit überhitzten Motor an die Box. Eine nicht einwandfrei fördernde Wasserpumpe sorgte für einen Sicherheitswechsel des Fünfzylinder-Turbomotors. Nach dem Tausch in Rekordzeit ging es für die Startnummer 272 mit deutlichen Rundenrückstand in das "18h Rennen vom Nürburgring". Platz um Platz kämpfte sich der mattblaue HEICO HS4 ODIN E85 mühsam nach vorne, ehe die Rennleitung um 3:54 Uhr aus Sicherheitsgründen dazu gezwungen war, das 24h-Rennen mit der roten Flagge zu unterbrechen. Dichter Nebel hatte sich an verschiedenen Streckenabschnitten über die "Grüne Hölle" gelegt, so dass die Sichtweite für eine sichere Fortführung des Rennens zu gering wurde.
Erst nach einer fast sechsstündigen Zwangspause wurde das Rennen um 9:31 Uhr wieder zu einem "7,5h-Sprint" freigegeben. Der 340 PS starke Volvo mit BioFormula85-Kraftstoff von Brüggemann Alcohol bewies sein Potenzial mit Rundenzeiten der schnellsten 40 Teilnehmern, doch das Rennen war zu kurz, um bis auf die angestrebte Top-Platzierung vorzufahren.
Um kurz vor 17 Uhr fuhr Schlussfahrer Brenndörfer über die Ziellinie. Damit beendete das Team eines der kuriosesten 24h-Rennen der Geschichte und brachte bereits zum vierten Mal in Folge den Volvo ohne Blessuren ins Ziel. Trotz des frühen Zeitverlusts darf das Rennen als Erfolg betrachtet werden, schließlich zeigte HEICO SPORTIV mit Pole-Position und konstant schnellen Runden, dass schon heute Renntourenwagen mit alternativen Kraftstoffen beim härtesten Langstreckenrennen der Welt voll konkurrenzfähig sind.