Die Gegenwart erfordert vom Menschen ein nie dagewesenes Maß an Aufmerksamkeit: Immer mehr äußere und innere An- und Erregungsprozesse müssen immer schneller verarbeitet werden. Die Folge ist eine chronische Überreizung, die viele Menschen zu Medikamenten greifen lässt. Chemische und natürliche Substanzen versprechen die Konzentrationsfähigkeit und die Aufmerksamkeit zu verbessern.
Auch der Fortschritt in der Biotechnologie gibt dem Thema neuen Schwung, die Analyse des Erbguts verheißt auf den einzelnen Menschen zugeschnittene Medikamente. Doch wohin führen der pharmazeutische Fortschritt und der schon heute zu beobachtende Einsatz von Medikamenten zur Lösung sozialer Probleme?
Der aktuelle Telepolis-Band zeigt die neuronalen Grundlagen des Gedächtnisses sowie die Potenziale der pharmazeutischen Beeinflussung auf und analysiert die individuellen sowie sozialen Folgen des Psychopharmaka-Gebrauchs. Dabei werden insbesondere die sogenannten "cognitive enhancer", eine vermeintlich neue Klasse von Arzneimitteln, die als "Doping für den Geist" diskutiert werden, einer kritisch-praktischen Betrachtung unterzogen.
Autor:
Dr. Jörg Auf dem Hövel, Jahrgang 1965, promovierter Politikwissenschaftler, arbeitet als freier Journalist u. a. für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Computerwoche, Spiegel Online, Berliner Zeitung. Er ist ständiger Mitarbeiter bei Telepolis. Im Jahr 2002 erschien im discorsi-Verlag "Abenteuer Künstliche Intelligenz. Auf der Suche nach dem Geist in der Maschine".
Bibliografische Angaben:
Jörg Auf dem Hövel
Pillen für den besseren Menschen
Wie Psychopharmaka, Drogen und Biotechnologie den Menschen der Zukunft formen (Telepolis) Heise, Mai 2008, 180 Seiten,
Broschur, ISBN 978-3-936931-44-0 18,00 Euro (D) / 18,60 Euro (A) / 32 sFr
[1] http://www.heise.de/tp/