"Damit wird einmal mehr deutlich, wie produktiv und selbstverständlich Wissenschaftler aus Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten", sagt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Die deutsche Forschungslandschaft stehe auf mehreren Pfeilern stabil da, die Vernetzung sei stetig ausgebaut worden. "Dazu hat auch besonders der Pakt für Forschung und Innovation beigetragen, mit dem wir die Zusammenarbeit mit Hochschulen und die Förderung des Nachwuchses vorantreiben."
Die wissenschaftliche Arbeit erscheint heute, am 19. Juli im renommierten Magazin Nature Genetics. Darin wird das Genom von 400 RLS-Patienten und 1600 Probanden aus der Normalbevölkerung mit Hilfe von DNA-Chips miteinander verglichen. Überraschenderweise sind die entdeckten "RLS-Gene" auch als Kontrollfaktoren der frühen Embryonalentwicklung bekannt. In dieser Phase sind sie an der Musterbildung der Extremitäten und des zentralen Nervensystems beteiligt. Die Arbeit eröffnet neue Einsichten in die Entstehung des Syndroms und damit auch neue Wege für die Therapie.
Das RLS betrifft in Deutschland allein 8 Millionen Menschen und gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Die Betroffenen leiden an einem abendlichen und nächtlichen Bewegungsdrang und Missempfindungen in der unteren Extremität, die sie am Durchschlafen hindern. Bewegung oder Umhergehen bessert die Symptome.
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894). www.helmholtz.de