"Das Gehirn ist bisher erst sehr grob verstanden. Wir kennen ungefähr den Aufbau und wissen etwas über einige besonders wichtige Botenstoffe. Dennoch liegt hier ein riesiges, unerforschtes Gebiet vor uns. Diese Herausforderung können wir mit neuer Technik angehen", sagt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Das duale Gerät (9,4 T-MR-PET) wird Bilder mit einer deutlich höheren Auflösung ermöglichen, in denen feine Strukturen mit hohem Kontrast erkennbar werden. Mit der Positronenemissions-Tomographie können dabei gleichzeitig die Stoffwechselprozesse in den jeweiligen Regionen beobachtet werden, wie zum Beispiel die Wirkung von Medikamenten im Gehirn. Das neue medizinische Gerät wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 10 Millionen Euro sowie der Siemens AG unterstützt und soll ab 2009 funktionstüchtig sein.
Mit dem Hochfeld-MR-PET werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Jülicher Forschungsplattform "Translationale neurologische Forschung" über ein weltweit einmaliges Instrument verfügen, um neue und schärfere Einblicke in das Gehirn zu gewinnen und die Forschung voran zu treiben. Die Forschungsplattform wird vom Helmholtz-Zentrum Jülich sowie Universitäten und Kliniken gemeinsam getragen.
Die Helmholtz-Gemeinschaft erfüllt mit ihrem verstärkten Engagement in der Hirnforschung auch ihren Auftrag, wissenschaftliche Forschung in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. In einer alternden Gesellschaft nehmen neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und andere schwere Erkrankungen rasant zu, ohne dass bisher eine Heilung möglich ist. Der Hochfeld-MR-PET wird bessere Diagnosen sowie die gezielte Überprüfung von neuen Therapieansätzen erlauben.