In einem vor dem Reichstagsgebäude auf dem Friedrich-Ebert-Platz in Berlin aufgebauten Zelt konnten die Abgeordneten das persönliche 10-Jahres-Risiko für Herzinfarkt oder für tödliche Ereignisse berechnen lassen. Um neben etablierten Risikoalgorithmen auch die Lebensstilfaktoren wie körperlicher Aktivität und Körpergewicht zu berücksichtigen, wurde mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms zwei Risikoberechnungen vorgenommen: Das individuelle 10-Jahres-Risiko (in %) für Herzinfarkt und für kardiovaskulären Tod auf Grund von Herzinfarkt, Schlaganfall oder Gefäßerkrankungen. In einer computergestützten Beratung wurden schriftlich formulierte Anregungen gegeben, wie das Risiko unter Berücksichtigung der individuellen Situation am nachhaltigsten zu vermindern ist. Pro-fessor Gohlke betont in diesem Zusammenhang, dass „eine Risikostratifi-kation bei jeder Person über 40 Jahren mit mehr als einem Risikofaktor durchgeführt werden sollte.“
Der Weltherztag wurde 1999 von der World Heart Federation ins Leben gerufen und findet jedes Jahr am letzten Sonntag im September statt. Unterstützt wird die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) durch den Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK), die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation (DGPR) sowie die „AG Zukunft des Gesundheitswesens“.
Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzschwäche sind in Deutschland unverändert die bedeutendsten Ursachen für vorzeitige Invalidität und Tod. Diese bekannten Risikofaktoren können über 80 % der Herzkreislauf-Erkrankungen erklären, die deshalb in erheblichem Umfang vorhersagbare, aber auch vermeidbare Erkrankungen sind.