Die Auswahl der Referenten erlaubte es dem Moderator Peter Bechtel, Pflegedirektor am Herz-Zentrum Bad Krozingen das Thema Ausbildung aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. In seiner Begrüßung wies der auch als Bundesvorsitzender des Verbandes Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Pflegepersonen e.V. (BALK) tätige Bechtel auf die steigenden Anforderungen an die Pflege und den sich daraus ergebenden quantitativen und qualitativen Qualifizierungsbedarf hin. Vor diesem Hintergrund sei die seitens der Bundesregierung für die 3-jährige Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger angedachte Zugangsvoraussetzung eines Hauptschulabschlusses "für die Absicherung der Pflegequalität der falsche Ansatz".
Direkt vom Bundesvorstand des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe e. V. (DBfK) nahm Frau Gertrud Stöcker, auch Vorsitzende des Deutschen Bildungsrates für Pflegeberufe (DBR) eine berufs- und bildungspolitische Standortbestimmung vor. Dabei wurde deutlich, dass das vom DBR vorgelegte und europaweit anerkannte Bildungskonzept Antworten auf die Frage der adäquaten Ausbildung bietet. Die mit einer zunehmende Akademisierung (Stichwort: Evidenzbasierte Pflege) einhergehende Professionalisierung verlange eine breite Ausbildung und eine hohe Sozialkompetenz.
In den weiteren Referaten wurde deutlich, dass eine erfolgreiche Ausbildung in der Pflege ein sehr individueller, selbst bestimmter und überwiegend von innen heraus gesteuerter Prozess sein muss, der durch Impulse von außen gefördert, intensiviert und unterstützt werden sollte. Dies schließt auch ethische Aspekte mit ein. Im Gegensatz zu einer statusorientierten Betrachtung drückt sich die "Profession Pflege" im handlungsorientierten Sinne durch das Stützen auf Erkenntnisse der Pflegeforschung und Pflegewissenschaft aus. Die Professionalität im Umgang verbietet ein Ausleben von Sympathie und Antipathie und hat zum Ziel die Selbständigkeit des zu Pflegenden schnellstmöglich wieder herzustellen. Dabei bieten heute moderne E-Learning Konzepte die Möglichkeit zeitökonomisch multimediale Lernarrangements wahrzunehmen und sich mit Foren an einem aktiven Wissenstransfer zu beteiligen.