Eine knappe Hundertschaft an Gästen und Ehrengästen hatte sich unter dem Motto "Gasthaus Herzogsägmühle - eine besondere Herberge" vor Ort eingefunden, um diesem Ereignis beizuwohnen, darunter Bürgermeister Michael Asam von der Gemeinde Peiting, Michael Frank, Leiter der Gefährdetenhilfe des Diakonischen Werkes Bayern, Sozialamtsleiter Roland Kauf sowie Rudolf Fischer, Dienststellenleiter der Polzeiinspektion Schongau.
Die Sanierung der ehemaligen Pferdestation, die seit je her auch als Gasthaus genutzt wurde und mit einem Alter von circa 250 Jahren zu den ältesten Gebäuden des Herzogsägmühler Komplexes gehört, war für alle Beteiligten ein spannendes und aufwändiges Unterfangen - auch in finanzieller Hinsicht. Knapp 700.000 Euro haben Bau- und Einrichtungsvorhaben gekostet, eine immense Investition, die von Herzogsägmühle - mit entsprechender Unterstützung der Kommune, des Staates und der KfW - jedoch bewusst initiiert und getragen wurde. Immerhin galt es, einer der Kernaufgaben von Herzogsägmühle, nämlich der unbürokratischen Hilfe für von Wohnungsnot bedrohter Menschen, auch im Jahr 2012 adäquat nachzukommen.
Zwölf Monate haben die Umbauten gedauert - dass dies bei laufendem Betrieb und ohne jegliche Beschwerde der bewohnenden Gäste ablaufen konnte, ist vor allem dem Engagement der Mitarbeitenden um Peter Reichelmeier zu verdanken. Laudator Andreas Kurz, Fachbereichsleiter in Herzogsägmühle, lobte jedoch auch ausdrücklich den Beitrag des Architektenteams um Fritz Weinberger, das die Maßnahmen mit persönlichem und fachlichem Einsatz ein Jahr lang intensiv begleitete. Als Schlussredner fand Direktor Wilfried Knorr schließlich ein geeignetes Bild, die gelungene wie notwendige Kooperation aller Beteiligten noch einmal herauszustellen. Er verglich die Paragraphenvielzahl der öffentlichen Hand mit einem Gitterzaun, vor dem man halt machen, oder durch den man zum Anderen hindurch sehen könnte, um ihm die Hand zu reichen. Dass man im Jahr knapp 1.000 Gäste mit 5.000 Übernachtungen beherbergen und an weiterführende Hilfen vermitteln könne, sei vor allem Letzterem zu verdanken.
Nach einem informativen Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten des Hauses schloss ein deftiger Imbiss die Veranstaltung ab. Wir hoffen, dass die Herberge auch in Zukunft so intensiv von Hilfesuchenden genutzt wird, und danken allen Beteiligten für ihr gleichermaßen bemerkenswertes wie nachhaltiges Engagement.