Mit Unterstützung der Arbeitsagentur Weilheim, namentlich Wolfgang Barth, wurde im September 1996 in Herzogsägmühle ein Förderungslehrgang für Menschen mit psychischer Erkrankung etabliert. Dieses Maßnahmekonzept stellt ein unverzichtbares Bindeglied zwischen medizinischer Rehabilitation und Ausbildung oder Berufstätigkeit dar. In den vorangegangen Jahren hatte sich gezeigt, dass Menschen mit einer seelischen Erkrankung nach der medizinischen Rehabilitation oftmals noch nicht genügend Stabilität und Ausdauer besaßen, um sofort in eine Ausbildung oder die Berufstätigkeit wechseln zu können, bei entsprechender Förderung aber durchaus gute Chancen hatten. Heute stehen in der berufliche Rehabilitation 22 Plätze zur Verfügung, das Alter der Teilnehmenden bewegt sich zwischen 18 und 35 Jahren. Sie können im Laufe ihres Aufenthaltes im Beruflichen Zentrum verschiedene Berufszweige durchlaufen, werden schulisch, praxisbezogen und therapeutisch gefördert. "Während dem Lehrgang und einer anschließenden Ausbildung ist es für die Teilnehmenden möglich, in unserem Internat zu leben", erklärte Michael Bräuning-Edelmann weiter. Dabei legte er großen Wert auf die professionelle Internatsbegleitung. Es ist aber auch möglich, das Berufliche Zentrum zu besuchen, wenn man beispielsweise im Landkreis lebt und die Möglichkeit hat, täglich mit Bus oder eigenem Auto nach Herzogsägmühle zu kommen. "Es gibt ständig neue Impulse, die Arbeit im Beruflichen Zentrum weiter zu entwickeln", verdeutlichte Bräuning-Edelmann die Entwicklung auch in der Zukunft. Durch die Eröfnung der Kinder- und Jugendrehabilitation sei eine Önung der Altersgrenze nach unten nötig, neue Konzepte würden dafür erarbeitet. Auch eine Halbtagsausbildung wünscht sich der Fachbereichsleiter für die Zukunft. "Manche unserer Rehabilitanden halten die Arbeitsbelastung gut vier Stunden am Tag aus - auch ihnen sollte eine Ausbildung ermöglicht werden können. Um dies durchzusetzen, bin ich bundesweit unterwegs", machte Bräuning-Edelmann sein Anliegen deutlich.
Besondere Aufmerksamkeit bekamen beim Jubiläum die Rehabilitanden, die in diesem Jahr das Berufliche Zentrum erfolgreich verlassen konnten. Ein Zertikat erhielten Martin Mertel, Oliver Masur, Isabell Weston, Max Korobov, Verena Lang, Silvana Buchmüller, Anton Zhorzel, Angelika Tschernousow, Melanie Med, Markus Torge, Sascha Bentenrieder und Kathrin Langer. Mit dem Kronenkreuz der Diakonie in Gold sowie der Ehrenurkunde des Freistaates Bayern wurde Fredi Hiemer für seine 25jährige Mitarbeit ausgezeichnet.