Offenbar gewinne der Arbeitsplatz Krankenhaus wieder an Attraktivität, so Greunke. Zudem habe nach der Einführung einer neuen Arbeitszeitregelung 2004, nach der u. a. Bereitschaftsdienstzeiten in der Nacht und am Wochenende auf die wöchentliche Höchstarbeitszeit angerechnet und damit überwiegend mit Freizeit ausgeglichen werden, in den Krankenhäusern ein gewisser Nachholbedarf bei der Besetzung ärztlicher Stellen bestanden.
Diese Umstellung erfordere zwar mehr Personal, diene letztlich aber der Patientensicherheit.
Auch die stetig steigende Nachfrage nach Teilzeitstellen im ärztlichen Dienst erfordere mehr Personal. Hinzu komme, dass durch die Zunahme von Patientenzahlen - zum Beispiel auch durch die Ausweitung von Kapazitäten im Bereich der psychiat-rischen und psychosomatischen Versorgung von Patienten in Hessen - weitere ärztliche Stellen besetzt worden sind.
Diese neuesten "relativ guten Zahlen" dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch Krankenhäuser weiterhin erhebliche Probleme in der Besetzung offener Stellen haben und zuneh-mend größere Anstrengungen unternehmen müssen, um qualifi-ziertes Personal zu gewinnen - sowohl im ärztlichen Bereich wie in der Pflege. Greunke unterstrich deshalb in diesem Zusam-menhang erneut die Forderung, dass erheblich mehr Ärztinnen und Ärzte ausgebildet werden müssen, um den zusätzlichen Be-darf zu decken. Ein erweitertes Studienplatzangebot und ein vereinfachtes Zulassungsverfahren zum Studium der Humanme-dizin könnten aus Sicht der HKG eine deutliche Entlastung bringen. "Hinsichtlich der demographischen Entwicklung gehen wir von einem stark steigenden Versorgungsbedarf aus, für den wir entsprechend viele Mediziner brauchen", so Greunke.
Die Hessische Krankenhausgesellschaft hat bereits in der Ver-gangenheit ihre Mitglieder bei der Gewinnung von ärztlichem Personal, etwa durch die Teilnahme an Jobbörsen in Österreich, unterstützt. "In Zukunft werden wir diese Unterstützung auch für die nichtärztlichen Berufe im Krankenhaus ausbauen", kün-digte Greunke an. "Wir wollen jungen Menschen zeigen, wie breit das Ausbildungsangebot in Kliniken ist, und dass sie dort viele qualifizierte Ausbildungen absolvieren können."