Wegen der nahezu deckungsgleichen Zielsetzung einer bestmöglichen Musikwiedergabe, pflegt die HIGH END SOCIETY einen engen Kontakt zum Verband Deutscher Tonmeister. Anwender und Musikliebhaber mit Qualitätsanspruch wissen in besonders hohem Maße die Arbeit eines Tonmeisters oder Toningenieurs zu schätzen. Bei der Wiedergabe eines Musikstückes stellt die Musik-Anlage nur noch das letzte Teilstück einer insgesamt langen Übertragungs-Kette dar.
Wesentlich länger und komplexer ist der technische Anteil, den wir als Nutzer nicht beeinflussen können und den wir als fertige Produktion auf einem Tonträger (oder als Download aus dem Internet) zu kaufen bekommen. Das bedeutet, dass alle Faktoren, die bei der jeweiligen Musikproduktion klangbestimmend waren, Bestandteil der Aufnahme und für den Endkonsumenten unabänderlich sind. Eine exzellente Aufnahmequalität ist also die Voraussetzung für die hochwertige Musikwiedergabe. Letztendlich fördert die Kooperation beider Verbände den gegenseitigen Erfahrungsaustausch und die bessere Vernetzung zwischen Anwendern, Herstellern, Ausrüstern und Wissenschaftlern. Künftig wollen beide Verbände noch enger kooperieren und im Rahmen der HIGH END 2012 ist schon ein erster Schritt getan.
Die HIGH END SOCIETY freut sich ganz besonders Ihnen mitteilen zu können, dass wir Herrn Florian Camerer (ORF Tonmeister und Vorsitzender der Europäischen Rundfunkunion -Lautheitsgruppe) als Gastredner zum Thema "Lautheit" zur offiziellen Pressekonferenz der HIGH END 2012, am 3. Mai gewinnen konnten. Darüber hinaus wird er auch bei laufender Messe auf der "Technologiebühne" in Halle 3 zu diesem Thema einen Vortrag halten.
Nicht erst seit gestern steht der Begriff "Loudness" in der Audiowelt für einen universalen und fundamentalen Themenkomplex, der praktisch alle Bereiche der Audio-Produktion und -Übertragung berührt und dabei ganz besonders auch für anspruchsvolle Musikkonsumenten von Interesse ist.
Musikproduktionen wie auch Radio/TV-Signale befinden sich seit vielen Jahren in einem vermeintlichen Wettrennen, wo es nur mehr darum geht, so laut wie möglich zu sein, auf jeden Fall aber lauter als die Konkurrenz zu sein. Radiosender liefern sich seit Jahren auf der ganzen Welt einen Kampf um die Lautheit. Die Erfahrung hat eben gezeigt, dass Hörer wesentlich häufiger am lautesten Sender "hängen bleiben". Dabei blieben zunehmend die technische Qualität und die essentiellen Gestaltungsmittel der Dynamik und des akustischen Kontrastes auf der Strecke.
Der Kehrseite ist ein eklatanter Mangel an musikalischer Variation und, als zwangsläufige Folge, emotionale Armut.
Seit kurzem besteht nun berechtigte Hoffnung auf nachhaltige Beendigung dieses "loudness wars', zumindest im Broadcastbereich. Florian Camerer ist Vorsitzender der Europäischen Rundfunkunion - Arbeitsgruppe PLOUD. Die Gruppe PLOUD hat mit ihrer Loudness-Empfehlung R128 auf Basis international standardisierter Algorithmen der ITU eine wichtige Grundlage für die vollständige Neuausrichtung der Aussteuerungspraxis geschaffen, die sich konsequent am Lautheitsempfinden des Gehörs orientiert. Der ORF-Tonmeister Camerer ist als treibende Kraft dieser Arbeitsgruppe und fesselnder Redner wie kein Zweiter prädestiniert für die Aufgabe, die Loudness-Idee nach den Broadcast-Profis nun auch den Liebhabern hochwertiger Musikwiedergabe und anspruchsvoller Unterhaltungselektronik zu vermitteln.
Das Verfahren der Loudness-Normalisierung sorgt nicht nur dafür, dass aufeinanderfolgende Programmteile vom Hörer gleich laut empfunden werden - quasi nebenher bewirkt es außerdem, dass hochwertige Aufnahmen mit unverfälschter Originaldynamik nun erstmals attraktiver klingen als massiv komprimierte und begrenzte Beiträge im gleichen Kontext. Der neue Ansatz unterstützt also ganz besonders qualitativ hochwertige Aufnahmen und gerade ein möglichst sparsamer Einsatz von Dynamikbearbeitung wird von Hörern mit High End-Orientierung ganz besonders geschätzt.