Eine lebhafte Diskussion regte der Vortrag von Dr. Jürgen Steck, Stabsstellenleiter Umweltschutz an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, an: Dr. Steck stellte die Abfallentsorgungslogistik speziell unter dem Aspekt der Altpapiersammlung vor. Die aktive Öffentlichkeitsarbeit bildet dabei einen zentralen Arbeitsschwerpunkt und bindet alle relevanten Bereiche vom Papier-Einkauf bis zu den Technik-Gewerken sowie sämtliche Beschäftigte und Studierende mit ein. Die aktive Vorstellung vor dem Rektorat schafft Akzeptanz und Unterstützung und wird von einer einfachen, schnellen und offenen Kommunikation (Homepage, Newsletter, Plakate) getragen. Um einen hohen Umsetzungsgrad in der Trennung zu erzielen, sind u. a. regelmäßige aktive Unterweisungen für die zentralen Dienste wie Hausdienst und Reinigungskräfte unabdingbar. Dr. Steck plädierte für ein nachhaltiges Konzept: "Wichtig ist nicht, wo man steht oder was man beginnt, wichtig ist der Beginn der Veränderung."
Sabine Düser von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg bereitete mit ihrem Vortrag "Motivation und Einbeziehung der Abfallerzeuger" die thematische Grundlage für einen interaktiven Part: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung konnten an einem Ideenwettbewerb teilnehmen. Gesucht wurde die beste Idee, wie Universitätsangehörige für Abfallbelange sensibilisiert werden können. Der beste von den gut 30 eingereichten Vorschlägen wurde prämiert: Gewonnen hat der Einfall "Das geheimnisvolle Plakat??" von Maria Magdalena Schaefer (Universität Göttingen): in verschiedenen Zeitphasen solle eine Plakataktion durchgeführt werden, bei der sich erst nach und nach der konzeptionelle Inhalt des Plakates offenbart.
Die Erfahrungen mit der Ausschreibung von Abfallentsorgung standen im Mittelpunkt einer gemeinsamen Gesprächsrunde. Drei Fachleute aus unterschiedlich großen Einrichtungen - der Charité Universitätsmedizin Berlin, der Georg-August Universität Göttingen sowie der Justus Liebig Universität Gießen - diskutierten mit den Teilnehmer(inne)n, was bei einer Ausschreibung zu beachten ist. Ein wichtiges Fazit des Diskurses war, dass sich mit einer Ausschreibung nicht nur (erheblich) Geld einsparen lässt, sondern die Hochschule durch den durchlaufenen Prozess eine solide und ausführliche Darstellung der einzelnen Abfallströme an der Einrichtung selbst erhält.
Die alltäglich gewordene Kultur der Coffee-to-go-Becher ist ein heißdiskutiertes Thema an vielen Hochschulen. Mit ihrem Beitrag "KeepCup" stellte die Leuphana Universität Lüneburg einen umweltschonenden Lösungsvorschlag vor. Abgerundet wurde das Programm durch eine informative Führung bei der Elektrocycling GmbH in Goslar. Die Teilnehmenden konnten erfahren, wie unterschiedlichste Elektroaltgeräte zerlegt und anschließend so die verschiedenen Rohstoffarten von Kunststoff bis Gold wieder zurück gewonnen werden.
"Die anregenden Diskussionen und Rückfragen nach den Beiträgen zeigten das große Interesse und den Bedarf nach Austausch", resümiert Urte Ketelhön von der HIS GmbH nach dem Forum. "Das Thema Abfall wird uns auch zukünftig weiter beschäftigen. Dabei gilt es herauszuarbeiten, wie neben den technischen und organisatorischen Möglichkeiten einer verbesserten Abfalltrennung und -entsorgung das persönliche Verhalten der Hochschulangehörigen als Abfallerzeuger positiv beeinflusst werden kann." Darum plant die HIS GmbH für 2015 eine Fortführung der Veranstaltungsreihe. Die Vorträge der Veranstaltung können unter www.his.de/... auch als PDF-Download abgerufen werden. (ks)