Ursprüngliche Zielsetzungen des Technologieeinsatzes an Hochschulen, wie z.B. die Verwaltung zu rationalisieren oder umfassende Daten- und Informationsbestände bereitzustellen, sind längst abgelöst worden durch das Potenzial eines umfassenden Wissensmanagements, durch Prozessarchitekturen eines E-Government und den Einsatz der sogenannten sozialen Medien. Wenn Facebook, Twitter und YouTube heute die Rahmenbedingungen setzen, stellt sich die Frage, ob die Hochschule als Organisation nicht Treiber, sondern eher Getriebener ist. Forscher(innen) und Studierende möchten die Kommunikationsstrukturen ihrer privaten Lebenswelt auch in der Hochschule nicht mehr missen. Die Organisation Hochschule muss hierauf reagieren.
Das HIS-Forum IT & Organisation möchte auf solche Fragen Antworten geben und zugleich den in 2011 begonnenen Dialog von Organisationsentwicklung und Hochschul-IT fortsetzen. Die HIS GmbH hat für das Forum namhafte Referent(inn)en gewinnen können, die sich in den letzten Jahren mit den Themen IT und Governance, IT und Verwaltungsprozesse, IT und Organisationsstruktur, IT und Soziale Medien sowie IT und Change Management auseinandergesetzt haben. Die Fachbeiträge sollen zugleich einen wichtigen Input für eine anschließende Vertiefung anhand von Fallbeispielen und aktuellen Problematiken in den Hochschulen bieten. Die zweitägige Veranstaltung soll zudem den Teilnehmer(inne)n genügend Zeit für den fachlichen und sozialen Erfahrungsaustausch untereinander bieten.
Der Auftaktbeitrag widmet sich der Frage "Was muss die Hochschulleitung über IT wissen?" Nach Auffassung von Prof. Dr. Markus Bick (ESCP Europe Wirtschaftshochschule Berlin), der entlang von Beispielen aus deutschen und finnischen Hochschulen den aktuellen Stand der Umsetzung von IT-Governance an europäischen Hochschulen vorstellt, kann eine gute IT-Governance "maßgeblich zu einer effektiven IT-Infrastruktur und effizienten IT-Services beitragen. Dies trifft nicht nur auf Unternehmen, sondern auch auf Hochschulen zu. Durch den zunehmenden Wettbewerb innerhalb des Hochschulsektors um Personal, Studierende und finanzielle Ressourcen sowie die steigende Erwartungshaltung der Studierenden, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter muss die Hochschulleitung die Umsetzung einer hochschulspezifischen IT-Governance dringend gestalten, befördern und auch vorleben!"
In den weiteren Vorträgen geht es am ersten Tag um Themen wie den Zusammenhang zwischen "IT, Mensch und Organisation", "Softwarelösung als Organisationsproblem", "Potenziale sozialer Medien im Kontext innovativer Hochschulkommunikation", "Wechselbäder bei der Einführung neuer Software in der Hochschulorganisation" und den "Preis moderner Hochschulkommunikation: Daten- und Netzunsicherheiten". Am zweiten Tag können die Teilnehmer(innen) in Parallelworkshops anhand von Fallbeispielen und aktuellen Problematiken in Hochschulen ihre Erfahrungen austauschen und Kenntnisse vertiefen. Aus Sicht von Referentin Renate Mitterhuber vom Referat E-Government und IT-Strategie der Finanzbehörde Hamburg wird es dabei unter anderem darum gehen, wie es öffentliche Verwaltungen ebenso wie Hochschulen am besten anstellen, aus neuen Technologien und Kommunikationsstrukturen "einen Gewinn für sich und diejenigen, die mit ihnen diskutieren wollen, zu generieren."
Die Veranstaltung richtet sich an Mitarbeiter(innen) von IT-Servicezentren und aus dem Bereich Hochschul-IT, Hochschul-Leitungskräfte sowie Beteiligte und Betroffene von IT-Management an Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Anmeldungen sind online oder per Fax bis zum 09.03.2012 bei Ilona Schwerdt-Schmidt (Tel.: 0511 1220-140, Fax: 0511 1220-439, E-Mail: schwerdt-schmidt@his.de) möglich. In den 249,90 Euro Tagungsgebühr (inkl. USt.) sind Verpflegung und Veranstaltungsunterlagen enthalten.