Während die Qualifikation des Werkstattpersonals und seine Zusammenarbeit mit Forschern und Lehrpersonal der Universität positiv beurteilt werden, sieht die HIS in manchen Bereichen bei der Ausstattung und dem Betrieb Verbesserungsmöglichkeiten. Die schnelle technische Entwicklung verändert den Alltag in den wissenschaftlichen Werkstätten: Neue Maschinen und Technologien verbessern die Entwicklung und Fertigung von Bauteilen und Geräten. Rechnergestützte Simulationen können unter Umständen aufwändige Versuchsaufbauten der Vergangenheit reduzieren. Die Werkstätten brauchen hierfür moderne Maschinen und geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die neue Technik beherrschen.
Dr. Andreas Rothfuß, Kanzler der Universität, und Prof. Dr. Wolfgang Rosenstiel als Dekan der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät, in der die betrachteten Werkstätten verortet sind, legen darum besonderen Wert darauf, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätten nach einer gemeinsamen Analyse der HIS-Vorschläge an den möglichen Veränderungsprozessen zu beteiligen. So könne das erworbene Know-how in die Schaffung einer effizienten und modernen Werkstattstruktur einfließen.
"Der Erfolg einer wissenschaftlichen Werkstatt lässt sich nur schwer in Zahlen im Sinne einer großen Anzahl fertiger Produkte ausdrücken", erläutert HIS-Projektleiter Ralf-Dieter Person die Besonderheit von hochschulischen Werkstätten. "Im Gegensatz zu anderen Produktionsstätten arbeitet das Personal gemeinsam mit den Forschern häufig an einem Gerät, das es in dieser Form nur ein einziges Mal geben wird."
In der Analyse wird auf über einen langen Zeitraum gewachsene, teilweise kleinteilige Strukturen hingewiesen, die Potenzial für Kosteneinsparungen bieten. HIS-Projektleiter Ralf-Dieter Person sieht Chancen, durch organisatorische Veränderungen langfristig bessere Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter(innen) und größere Planungssicherheit für die Werkstätten zu eröffnen.
Verbesserungspotenziale liegen nach den Ergebnissen der Untersuchung auch im Bereich der Auftragsdokumentation - in Richtung größerer Kostentransparenz. Die HIS GmbH schlägt der Universität Tübingen neben einer verbesserten Ausstattung ihrer Werkstätten auch vor, künftige Leistungsangebote genauer zu definieren. Eine stärkere Zentralisierung der Werkstattorganisation könnte dabei die Abläufe flexibler und effizienter gestalten.
HIS-Projektleiter Person resümiert: "Mit den Empfehlungen aus dem Projekt erhält die Eberhard Karls Universität Tübingen ein Instrument, ihre wissenschaftlichen Werkstätten zukunftsfähig aufzustellen."