Sie waren wieder gekommen, diese begeisterten Handball-Fans aus ganz Franken. Sie machten die Arena Nürnberger Versicherung erneut zu einer Festhalle und peitschten ihre Mannschaft 60 Minuten mit aller Hingabe nach vorne. Das Spiel begann ausgeglichen. Immer wieder wechselte die Führung und es war zu keinem Zeitpunkt dieses Spiels der Unterschied zwischen einem EHF-Pokalsieger und einer Mannschaft zu sehen, die sich im Abstiegskampf der "stärksten Liga der Welt" befindet. Nach zehn Minuten konnte der HCE drei Tore zwischen sich und die Hauptstädter bringen. Die Spitzenmannschaft aus Berlin brauchte bis zur 24. Minute ehe ein starker Iker Romero für seine Farben ausgleichen konnte. Völlig verdient ging der HC Erlangen mit einem 12:12-Unentschieden in die Katakomben der Arena Nürnberger Versicherung.
Weit über 4.000 Fans trieben ihren HC Erlangen an Auch in der zweiten Halbzeit bestimmte der Kampf die Begegnung. Angetrieben von 4.638 frenetischen Franken verlangte der Gastgeber dem Star-Ensemble aus Berlin alles ab. Nikolai Link, Ole Rahmel und Nicolai Theilinger hielten ihr blau-roten Farben weiter im Spiel und in der Defensive der Hausherren waren es die Torhüter Nikolas Katsigiannis und Jan Stochl, die ihre Mannschaft in eine Herzschlagfinale brachten. In den letzten beiden Minuten überschlugen sich dann die Ereignisse. Fünf Minuten vor dem Ende war es Nationalspieler Ole Rahmel, der mit seinem Tor die Crunchtime einläutete. Nikolai Link und Nicolai Theilinger sorgten dann dafür, dass Bundestrainer Dagur Sigurdsson sieben Sekunden vor dem Ende beim Stand von 28:27 eine Auszeit nehmen. Der Treffer von Petar Nenadic zwei Sekunden vor Schluss versetzte Handball-Franken in eine kurze Schockstarre. Doch schon wenige Momente nach dem bitteren Ausgleich standen sie wieder, klatschten in Ihre Hände und forderten ihre geschlagenen Helden zur Ehrenrunde auf. Mit zwei Punkten Abstand und dem deutlich schlechteren Torverhältnis ist der Klassenerhalt in sehr weite Ferne gerückt. Am kommenden Freitag gastiert der HC Erlangen um 20 Uhr zum letzten Spiel der Saison bei der TuS N-Lübbecke.
Robert Andersson (Trainer HC Erlangen): "Es ist natürlich sehr bitter, dass wir in der letzten Sekunde heute den Ausgleich hinnehmen mussten. Ich muss meiner Mannschaft aber ein Kompliment aussprechen. Sie hat heute alles gegeben und den aktuellen EHF-Pokalsieger am Rande einer Niederlage gehabt. Wir müssen jetzt wieder aufstehen und das werden wir gestärkt tun."
Volker Zerbe (Co-Trainer Füchse Berlin): "Die Jungs haben heut noch einmal alles aus sich herausgeholt. Wir wussten was heute auf uns zukommt und haben den Kampf angenommen.
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