Das war das Ergebnis von drei Impulsvorträgen und einer anschließenden Diskussion im Rahmen des gevko-Symposiums vom 22. bis zum 23. September 2015, an dem auch der Geschäftsführer der HMM Deutschland, Istok Kespret, teilnahm.
Weitere Teilnehmer waren Frank Schmalfuß, Leiter Finanzen der gevko GmbH, sowie Monika Klein und Michael Baumgärtner, Produktmanager der AOK-Systems.
Das Thema „Vom Verordner zum Leistungserbringer – elektronische Verordnungsprüfung und Genehmigungsverfahren“ wurde von allen drei Institutionen aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und bewertet. Den Auftakt bildete Herr Schmalfuß von gevko. Er stellte die Mehrwerte eines digitalen Verfahrens in der Versorgung bei den sonstigen Leistungen heraus. Gleichzeitig machte er deutlich, dass Aspekte wie Vernetzung von Arzt und Leistungserbringer, Datensicherheit und ggf. Einschränkung der Wahl des Leistungserbringers technisch klar umgesetzt sein müssen. Schmalfuß kündigte zu diesem Thema eine breite Analyse der Machbarkeit an.
Der Vortrag von Monika Klein und Michael Baumgärtner aus dem Hause AOK Systems, dem Software-Lieferant der AOKen, stand im Zeichen der Prozessautomatisierung durch Dunkelverarbeitung. Beide vermittelten, wie sich mit zunehmend funktionsmächtigeren GKV-Bestandssystemen Prozesse automatisieren lassen und manuelle Sachbearbeitung reduzieren lässt. Deutlich wurde dabei hervorgehoben, dass der Versicherte weiter im Mittelpunkt des Geschehens stehen muss.
In seinem Impulsvortrag präsentierte HMM-Geschäftsführer Istok Kespret eine zukunftsfähige Lösung mit Blick in die bereits bestehende Realität. Er beleuchtete zunächst den existierenden innovativen Lösungsweg des digitalen Pendants zur papiergebundenen Verschreibung über die Plattform ZHP.X3 im Bereich der Sonstigen Leistungen. Im Anschluss stellte er am Beispiel der Physiotherapeuten konkrete Lösungsmöglichkeiten für die überaus unbefriedigende Situation dieser Leistungserbringergruppe vor: Anhand bestehender Technologien werden die Arztpraxis-Software, Physiotherapeuten und Krankenkassen in einem hochmodernen Prüf-, Abwicklungs- und Abrechnungsprozess verknüpft – dies generiert für alle Beteiligte, besonders aber für den Patienten, großen Nutzen. In diesem Zusammenhang ging er besonders auf das Vernetzungsprodukt „mobiLEOS Physio“ ein.
„Oft führen kleinste Abweichungen oder fehlerhafte Angaben auf dem Rezept zu Streichungen von bereits erbrachten Leistungen seitens der Krankenkassen. Ständig müssen Physiotherapeuten befürchten, dass ihnen eine Kleinigkeit auf der Verordnung entgeht und sie für ihre Arbeit nicht bezahlt werden. Ca. 15 - 20% der Rezepte sind von Kürzungen oder Ausfall bedroht. Das hat zur Folge: einen hohen Prüfaufwand, Anstieg der Verwaltungskosten und unzufriedene Versicherte“, so Istok Kespret. „Darüber hinaus leidet das Verhältnis zum Patienten, wenn der Therapeut fürchten muss, dass er für seine Arbeit nicht entlohnt werde“, so Kespret.
Die Lösung: Trotz des grundsätzlichen Genehmigungsverzichts erfolgt die Prüfung bereits vor Behandlungsbeginn. Eine vollständige Automatisierung des Heilmittelprozesses vom Therapeuten bis hin zur Krankenkasse - oder als Kür sogar vom Arzt bis zur Krankasse mit Integration des Patienten - sorgt für ein schlankes Verfahren.
Istok Kespret erläuterte weiter: „Dank automatischer Verordnungsprüfung und Direktabrechnung mit der Krankenkasse gibt es keine Absetzungen und Rückläufer mehr. Der Physiotherapeut hat mehr Zeit für besondere Versorgungssituationen. Die Folge sind mehr zufriedene Patienten.“