Trotz elektronischem Kostenvoranschlag waren die durchschnittlichen Zeiten bis zur Entscheidung noch verbesserungswürdig und Absetzungen im Abrechnungsprozess an der Tagesordnung. Im Rahmen eines 1,5-jährigen Projektes wurden Maßnahmen zur Optimierung des Prozesses definiert und die positiven Auswirkungen auf den Gesamtprozess und dadurch auf die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen nachgewiesen. Das oberste Ziel für alle Beteiligten war die schnellstmögliche Versorgung zur Zufriedenheit der Patienten.
Im Fokus der Betrachtung lag die inhaltliche Qualität jedes einzelnen elektronischen Kostenvoranschlags. Die Anpassungen erfolgten schrittweise und wurden konsequent durch die Projektbeteiligten umgesetzt. So wurden unter anderem die Rezeptdaten vor Erstellung des Kostenvoranschlags genauer geprüft, etwa hinsichtlich Diagnose, Versichertendaten und Plausibilität der Verordnung.
Auch die Laufzeiten von einzelnen Kostenvoranschlägen wurden analysiert und optimiert. Das Ergebnis: Der Zeitraum von der Erstellung bis zur Genehmigung konnte von vormals durchschnittlich 15 Tagen auf rund 3,3 Tage Bearbeitungszeit reduziert werden!
Dies hatte positive Auswirkungen auf sämtliche Folgeprozesse, sodass zusätzlich die Absetzungen stark gesenkt werden konnten, was wiederum positive Auswirkungen auf den Geldfluss hatte.
Dietmar Zimmer (Sanitätshaus Aktuell AG) zeigte sich begeistert: „Ich hätte niemals für möglich gehalten, dass das solch weitreichende Effekte hat.“
Rüdiger Neumann, Geschäftsführer der Curt Beuthel GmbH, erläutert hierzu: „Die Projektergebnisse sind erstaunlich und bestätigen uns in unseren Bemühungen, alle Prozesse in unserem Hause auf den Prüfstand zu stellen.“
Dass dieses Projekt eine Leuchtturmfunktion hat, zeigt sich auch in den Plänen aller Beteiligten, die Erkenntnisse weiteren Leistungserbringern und Krankenkassen zur Verfügung zu stellen. Auch in die Gespräche mit den Leistungserbringergruppen wird die BARMER die positiven Ergebnisse mit einfließen lassen.
Michael Bohl, Geschäftsführer der HMM Deutschland GmbH, freut sich über die positiven Effekte: „Die Ergebnisse zeigen, dass mit einem guten eKV viel mehr möglich ist –und das ist erst der Anfang!“
Auch der Abrechnungsprozess birgt enorme Einsparmöglichkeiten, wie eine Analyse der Projektgruppe gezeigt hat: Dazu wurden die Aufwände des „klassischen“ Abrechnungsprozesses denen des elektronischen Prozesses mit De-Pay, dem papierlosen Abrechnungsverfahren der HMM Deutschland, gegenübergestellt. Hier wurden rechnerisch durchschnittliche Einsparpotenziale je Versorgung von bis zu sechs Minuten ermittelt.