Zahl beruflich qualifizierter Studierender steigt
Im Jahr 2009 wurde der Hochschulzugang auch für beruflich Qualifizierte eröffnet. Angestrebt wurde, die Studienbedingungen so anzupassen, dass eine hohe Anzahl beruflich Qualifizierter ihr Studium bewältigt, ohne dabei die hohen Qualitätsstandards der Hochschulen für angewandte Wissenschaften zu gefährden. "Unser Ziel wurde voll erreicht", freut sich Prof. Dr. Michael Braun, Vorsitzender von Hochschule Bayern und Präsident der Technischen Hochschule Nürnberg. "Über 2.600 beruflich qualifizierte Studierende ohne klassische Hochschulreife, darunter auch Meister und Absolventen von Fachakademien, sind derzeit an den bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften eingeschrieben. Sie stellen damit 3 Prozent aller Studierenden." Bevorzugt nehmen beruflich Qualifizierte ein MINT- oder wirtschaftswissenschaftliches Studium auf. Ihr Anteil in den MINT-Fächern ist außerhalb von Sondereffekten (doppelter Abiturjahrgang) sogar etwas höher als bei den anderen Studierenden. Auch ihr Studienfortschritt (Verbleibequote 1. Fachsemester - 3. Fachsemester) war 2011 über alle Studienfelder mit 84,2 Prozent erstmals leicht besser als bei den gesamten Studierenden im Vergleichszeitraum. "Unsere beruflich Qualifizierten weisen somit einen vergleichbaren Studienverlauf wie klassische Studierende auf", resümiert Prof. Dr. Michael Braun.
Steigerung der Promotionen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften
Seit Abschluss der Zielvereinbarungen vermochten es die Hochschulen für angewandte Wissenschaften die Zahl ihrer Doktoranden um etwa 170 Prozent von knapp 150 auf über 400 zu erhöhen. Vorgesehen war in den Zielvereinbarungen ursprünglich lediglich eine Verdopplung. "Ein stärkerer Aufwuchs wurde nur dadurch verhindert, dass den Hochschulen für angewandte Wissenschaften im Moment ausschließlich die kooperative Promotion in Zusammenarbeit mit einer Universität möglich ist und sich die Suche nach universitären Partnern mitunter nicht ganz einfach gestaltet", sagt Prof. Dr. Michael Braun. Nur etwa ein Drittel der laufenden Promotionen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften entsteht in Kooperation mit einer bayerischen Universität, ein weiteres Drittel der Promovenden wird an einer kooperierenden deutschen Universität betreut, der Rest verteilt sich auf Universitäten in der EU und außerhalb.
Verdoppelung der Drittmittel
Ähnlich positiv gestaltet sich die Situation bei den Drittmitteln. Hier konnten die Hochschulen für angewandte Wissenschaften seit dem Jahr 2008 eine Verdoppelung verzeichnen (2008: 37,41 Mio €; 2012: 76,34 Mio €). Diese Entwicklung ist nicht alleine dem Ausbau der Hochschulen und der Einrichtung neuer Professuren in den letzten Jahren geschuldet. Jeder Professor warb 2012 im Schnitt etwa 31.500 € an Drittmitteln ein, dies entspricht einem Anstieg von 60 Prozent gegenüber dem Jahr 2008. Angestrebt war lediglich eine Steigerung um 30 Prozent während der gesamten Laufzeit der Zielvereinbarungen. "Das enorme Wachstum der von den Hochschulen für angewandte Wissenschaften eingeworbenen Drittmittel zeigt, dass die Hochschulen die vom Wissenschaftsrat im "Zukunftspakt für das Wissenschaftssystem" geforderte stärkere wettbewerbliche Orientierung bereits heute in ihrem Handeln berücksichtigen", verdeutlicht Prof. Dr. Michael Braun.
Die aktuell gültigen Zielvereinbarungen aller Hochschulen mit Laufzeit bis Ende 2013 können unter dem folgenden Link eingesehen werden.