Fortsetzung Hochschulpakt
Die Gesamtzahl der Studierenden in Bayern ist bei weiterhin hohen Studienanfängerzahlen im Wintersemester 2016/2017 erneut gestiegen. Auch zukünftig wird eine Studienplatznachfrage auf hohem Niveau prognostiziert. „Eine Fortsetzung des Hochschulpakts zwischen Bund und Ländern über das Jahr 2020 hinaus ist daher dringend notwendig“, forderte Prof. Dr. Uta M. Feser, Präsidentin der Hochschule Neu-Ulm und Vorsitzende von Hochschule Bayern. „Die Bundesmittel sollten hier entsprechend dem tatsächlichen Studierendenaufkommen in den Ländern verteilt werden und unmittelbar sowie vollumfänglich an die Hochschulen weitergereicht werden.“ Nachdrücklich betonte die Vorsitzende von Hochschule Bayern: „Das Geld muss den Studierenden folgen.“ Die Mitglieder des Hochschulverbunds sprachen sich mit Blick auf den Freistaat für eine Fortsetzung und Etatisierung des bayerischen Ausbauprogramms aus. Wissenschaftsminister Dr. Spaenle kündigte hier an, sich sowohl im Bund als auch im Land für die Interessen der Hochschulen einsetzen zu wollen.
Angewandte Forschung und Entwicklung stärken
Mit dem Beschluss des bayerischen Doppelhaushalts für die Jahre 2017/2018 erfuhr die angewandte Forschung und Entwicklung durch die Ausbringung von knapp 50 kapazitätsneutralen W2-Professuren eine wesentliche Stärkung. „Die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften erhalten damit die Möglichkeit die Lehrverpflichtung für forschungsstarke Professorinnen und Professoren befristet zu reduzieren“, berichtete Staatsminister Dr. Spaenle. „Die Schaffung dieser zusätzlichen Professuren stellt einen wichtigen ersten Schritt dar“, merkte Prof. Dr. Walter Schober, stellvertretender Vorsitzender von Hochschule Bayern und Präsident der Technischen Hochschule Ingolstadt, an. „Der Weg zu einer leistungsangemessenen Forschungsgrundfinanzierung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften ist aber noch lang. Auch die Bundesförderprogramme, über welche die HAWs bisher kaum finanziert werden, sollten durch eine stärkere Fokussierung auf die angewandte Forschung einen Beitrag dazu leisten.“
Ausbau der dualen Studienangebote
Mit der Gründung der Initiative hochschule dual hatte der Freistaat Bayern eine weitreichende Leitentscheidung getroffen. Die Integration der dualen Studienangebote in den regulären Studienbetrieb der bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften bietet gegenüber der Etablierung eines eigenständigen Hochschultyps vielfältige Vorteile, etwa die Garantie einer vollwertigen akademischen Ausbildung oder der Möglichkeit eines interdisziplinären Austauschs. In den 10 Jahren des Bestehens der Initiative hochschule dual verzehnfachten sich so auch die dualen Studierendenzahlen. „Ich habe hohen Respekt vor allen jungen Menschen, die diesen Weg gehen“, sagte Staatsminister Dr. Spaenle und ergänzte: „Der weitere Ausbau dieses Studienmodells stellt ein strategisches hochschulpolitisches Ziel dar.“ „Ein weiteres Wachstum der dualen Studierendenzahlen erfordert ein wesentlich stärkeres Engagement als bisher“, machte Präsidentin Prof. Dr. Feser deutlich. „Dieses erfordert neben mehr Ressourcen vor allem auch mehr Flexibilität für die Hochschulen bei der Ausgestaltung der Studienmodelle.“