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10. Bionik-Kongress mit Studiengangsjubiläum und Auszeichnungen

(lifePR) (Bremen, )
Vor 20 Jahren startete an der Hochschule Bremen (HSB) der bundesweit erste Bionik-Studiengang. Zahlreiche Alumni nahmen vor kurzem mit wissenschaftlichen Beiträgen und eigenen Start-ups am 10. Bionik-Kongress teil. Bei der Tagung an der Hochschule Bremen (HSB) tauschten sich Mitte Mai 2023 mehr als 130 Teilnehmende aus Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft in über 70 Fachvorträgen, Poster-, Filmbeiträgen und Ausstellungsexponaten über bio-inspirierte technische Innovationen und aktuelle Potentiale der Bionik aus. Dabei ging es insbesondere um Nachhaltigkeit und Klimaneutralität. Zudem wurden mehrere Auszeichnungen vergeben.

„Forschung lebt vom Austausch, dies gilt insbesondere in hochgradig interdisziplinären Disziplinen wie der Bionik“, sagt Prof. Dr. Antonia Kesel, Leiterin des Kongresses und Vorsitzende des Bionik-Innovations-Centrum (B-I-C) der HSB, welches die Tagung gemeinsam mit der Gesellschaft für Technische Biologie und Bionik e.V. (GTBB) und dem Bionik-Kompetenz-Netz e.V. B-I-C organisiert hat. 

Diagnose-Gerät für die Erkennung von Hautkrankheiten

So stellte zum Beispiel Dr. Katharina Dormanns, Absolventin des Internationalen Studiengangs Bionik (BA) der HSB, die bionischen Ansätze des von ihr mitgegründeten Unternehmens „Dermagnostixs“ vor. Mit Hilfe von bio-inspirierter Mikrofluidik konnte ein Diagnose-Gerät für die Erkennung von Hautkrankheiten entwickelt und auf den Markt gebracht werden, mit dem schmerzvolle Biopsien vermieden werden. Auch eine ehemalige Mitarbeiterin vom B-I-C, Dr. Petra Ditsche, hat sich mit einem bionischen Produkt mit ihrem Unternehmen „ClingTech Bionics“ selbständig gemacht und einen bionischen Saugnapf entwickelt, der auch an rauen, wie profilierten Oberflächen und Unterwasser haftet. 

Preis für B-I-C-Mitarbeiter Jan-Marten Sprenger

Auch erste Bionikansätze und -anwendungen hatten auf dem Kongress ihr Forum und wurden meist im Poster-Format wie in dreiminütigen Pitches präsentiert. Wie in den Jahren zuvor fanden in diesem Rahmen die mit jeweils 300 Euro dotierten Posterpreise der GTBB statt: Der von einer fünfköpfigen wissenschaftlichen Jury ausgewählte Poster-Preis ging an Jan-Marten Sprenger, Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Biologische Werkstoffe am B-I-C zu seinen Untersuchungen über biobasierten Betonverbundwerkstoffen. Mit dem Poster-Preis des Publikums wurde ein siebenköpfiges interdisziplinäres Studierenden-Team der Studienstiftung des Deutschen Volkes ausgezeichnet. Es präsentierte seine Arbeit zu schmerzfreie Mikro-Spritzen nach Vorbild der Brennessel-Haare.

„International Bionic Award“ vergeben

Abgerundet wurde der Kongress durch die traditionelle Verleihung des „International Bionic Awards“ der Schauenburg Stiftung in Kooperation mit dem Verein der Deutschen Ingenieure und Ingenieurinnen (VDI) in der Oberen Rathaushalle in Bremen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis ging in diesem Jahr an Jean Cappello und Emmanuel Siefert von der Université Libre de Bruxelles aus Belgien. Sie konnten die elfköpfige internationale Jury mit ihrem neuartigen Ansatz über bio-inspirierte, formveränderbare Folien für optimierte Flüssigkeitsaufnahme überzeugen. Besonders herausgehoben wurde hierbei, dass die aufgezeigten Effekte in unterschiedlichen Größenordnungen realisierbar sind und daher von architektonischen bis hin zu medizin-technologischen  Herausforderungen Anwendung finden können.

Last but not least wurde in der Oberen Rathaushalle die Ehrenplakette des VDI an Prof. Dr. Heike Beismann von der Westfälischen Hochschule verliehen. Die HSB-Professorin und Kongressleiterin Antonia Kesel hob als Laudatorin hier insbesondere das langjährige intensive Engagement der Wissenschaftlerin für die Bionik im VDI und insbesondere für die geglückte Publikation der VDI-Richtline 6220 (Bionik: Konzeption und Strategie) sowie die Internationalisierung in Kooperation mit dem DIN (ISO /TC 288 Biomimetics) heraus. „Das waren und sind Meilensteine in der Bionik“ so die Laudatorin.

Hochschule Bremen

Die Hochschule Bremen (HSB) – City University of Applied Sciences macht Wissenschaft für die Praxis. Mit ihrem Studienangebot an ihren vier Standorten sichert sie den Fachkräftebedarf für Bremen und die Region. Mit knapp 70 Studiengängen in Ingenieurs-, Natur-, Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften sowie internationalen MBA- und Masterstudiengängen ist die HSB die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) und die zweitgrößte Wissenschaftseinrichtung im Bundesland Bremen. Rund 8.700 Studierende sind eingeschrieben. Über 390 Kooperationen mit Partnerhochschulen weltweit sind Basis für die internationale Ausrichtung. Dank langjähriger Kontakte zu mehr als 180 Partnern aus der Wirtschaft, die eine besonders praxisorientierte Lehre und Forschung ermöglichen, bietet die HSB zukunftssichere und innovative Studieninhalte und gilt als Innovationsmotor für die Region. An die Hochschule Bremen angeschlossen ist die Graduate & Professional School mit Weiterbildungsangeboten für Berufstätige.

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