Die Leihgaben der Bioniker:innen finden sich an mehreren Stellen in der Schau wieder: Gleich am Anfang der Ausstellung sieht man im „Cotton Shop“ Lampenschirme aus rezyklierten Mullbinden und biobasiertem Harz. Im Bereich „Zukunft der Baumwolle“ befindet sich ein historisches Bauteil aus dem Kleinfahrzeug vom Typ Trabant. Dies ist Rückblick und Ausblick zugleich: Denn schon in der DDR wurde für die Karosserie vom Trabant ein Naturfaserverbundwerkstoff verwendet. Einen Blick in die Zukunft zeigt das Exponat von Vincent Röhl, Mitarbeiter in der AG Müssig, dessen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, um die Möglichkeiten der Verwertung von Cottonfasern und Cottonreststoffen aus textilen Prozessen im 3D-Druck, ebenfalls ausgestellt ist. Des Weiteren ist eine aus Cotton/PLA 3D-gedruckte Tischlampe sowie ein Demonstrator eines Miniaturtransportfahrzeugs für die Fertigungslogistik zu sehen.
Über das Angebot, an der Ausstellung mitzuwirken, ist Professor Jörg Müssig von der AG Biologische Werkstoffe (Bionik-Innovations-Centrum) begeistert: „Es war uns ein besonderes Anliegen, die nachhaltigen Verwendungsmöglichkeiten der Naturfaser Cotton in Verbundwerkstoffen zu zeigen.“
Ausstellung zeigt Überraschendes und Kritisches
„Die Pflanze Baumwolle ist ein prägendes Element der Menschheitsgeschichte und Ausgangspunkt für viele Entwicklungen", sagt Dr. Jan Christoph Greim, Kurator der Ausstellung. Die Ausstellung setzt sich außerdem mit Sklaverei und Kolonialismus auseinander, zeigt die sozialen und ökologischen Auswirkungen des Baumwollanbaus, aber auch Bremens Rolle im Baumwollhandel und die Chancen, die die Pflanze in Zukunft bietet. Eine weitere Ausstellungsstation thematisiert Lösungsansätze für einen sozial fairen sowie nachhaltigen Anbau; „Nachhaltig produzierte Baumwolle hat das Potenzial, die entscheidende Faser der Zukunft zu werden", erklärt die Co-Kuratorin der Ausstellung, Dr. lna Schenker.
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