Seit Jahrtausenden bewegt die Menschheit die Frage, wo und wie auf unserer Erde das Leben entstand. Überlieferungen, Legenden, Mythen und Sagen vieler Kulturen sind Zeugen dieser Suche nach den eigenen Wurzeln. Fast an jedem Ort auf der Erde, auch in Regionen mit sehr extremen Bedingungen, finden wir Leben in vielfältiger Gestalt. Eigenschaften wie beispielsweise die Größe, Form, Farbe, der Geruch oder das Verhalten werden durch Anpassung eines Organismus an den vorhandenen Lebensraum beeinflusst.
So wurde das kleinste bisher bekannte Lebewesen, ein Bakterium mit dem lateinischen Namen Nanoarchaeum equitans (in freier Übersetzung: Urzwerg, der die Feuerkugel reitet), in den Gewässern um Island in einer Wassertiefe von 120 Metern und einer Wassertemperatur von 100 Grad Celsius entdeckt. Es ist winzig - nur 400 Nanometer groß - und hat sich aber den extremen Bedingungen seines Lebensraums erfolgreich angepasst und vermehrt sich. Die vier Grundelemente Wasser, Licht, Luft und Erde sind dabei Quelle der Nährstoffversorgung und Energien, gleichzeitig aber auch dynamische Systeme und damit beständiger Veränderung unterworfen. Alle Organismen dieser Erde haben sich im Verlauf der Evolution an diese sich immer wieder verändernden Bedingungen angepasst.
Im Rahmen des Internationalen Symposiums 2011 will man sich der Geschichte dieser Anpassungsprozesse annähern und diese Prozesse diskutieren. Kenntnisse über diese Strategien können helfen, biologisch orientierte Problemlösungen, beispielsweise bei der Behandlung von Erkrankungen mit biopharmakologischen Medikamenten oder bei der Verbesserung biotechnologischer Systeme, zu entwickeln.