Inzwischen gehört zu einem ausgedehnten Strandspaziergang anscheinend nicht nur das Kreischen der Vögel und der Wind, sondern auch das Plastik zu unseren Füßen. Jährlich gelangen etwa zehn Millionen Tonnen Müll in die Meere. Ein Großteil davon besteht aus Plastik. Die Plastikabfälle kommen von Land und von See und treiben Jahre bis Jahrhunderte an der Wasseroberfläche und in der Wassersäule. Von der gesamten Müllmenge im Meer landen nur 15 Prozent wieder an unseren Küsten. Schätzungsweise 70 Prozent akkumulieren sich auf dem Meeresboden.
Das Plastik im Meer hat dramatische, sichtbare Folgen: Weltweit sterben jährlich eine Millionen Vögel und 100.000 Meeressäuger durch Strangulation in abgerissenen Fischereinetzen, an mit Plastik gefüllten Mägen oder abgetrennten Gliedmaßen. Die Tiere verheddern sich darin oder verwechseln die im Meer schwimmenden Plastikteile mit Nahrung. Somit können Seevögel mit plastikgefüllten Mägen verhungern. In dem Vortrag am 11. Juni werden die Umweltfolgen und Eintragsquellen beschrieben und die BUND-Kampagne zur Reduzierung der Vermüllung unserer Flüsse und Meere präsentiert.
Die Meeresbiologin Nadja Ziebarth studierte an der Universität Bremen und dem Alfred-Wegener-Institut, Bremerhaven. Seit 15 Jahren ist sie im nationalen und internationalen Meeresschutz tätig. Seit 2009 ist sie als BUND-Meeresschutzreferentin und Leiterin des BUND-Meeresschutzbüros tätig. Außerdem vertritt sie den BUND im Meeresschutzdachverband Seas at Risk.