Im Hochwasserfall werden zur Verteidigung von durchbruchgefährdeten Deichabschnitten in der Regel Konstruktionen aus Sandsäcken verwendet. Diese können nur unter enormem Einsatz an Hilfskräften, Material und Transporten an die Schutzlinie gebracht werden. Um bei gleicher oder besserer Wirkung den Aufwand - vor allem beim Katastropheneinsatz - zu verringern, wurden in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützten Forschungsprojekt HWS-mobil so genannte Sandsackersatzsysteme aus wassergefüllten Kunststoffdichtungsbahnen entwickelt. Die Referentin stellt diese patentierten, 2012 vom TÜV-Nord für den Einsatz im Hochwasserschutz zertifizierten und während des Hochwassers 2013 an der Elbe erstmals zur Deichverteidigung eingesetzten Konstruktionen Schlauchkade "flutschutz" und Schlauchlastfilter "flutschutz" mit Blick auf Konstruktion, Funktion und Anwendung vor.
Dr. Bärbel Koppe ist seit 2012 Professorin für Wasserbau an der Hochschule Bremen sowie Leiterin des dortigen Instituts für Wasserbau und führt seit 2003 das Ingenieurbüro AQUADOT in Hamburg. Sie beschäftigt sich seit ihrem Studium des Bauingenieurwesens an der Universität Hannover und ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Rostock mit Fragen des Hochwasserschutzes im Binnenland und an der Küste. Weitere Arbeitsbereiche sind die Hafenplanung und der Küstenschutz.