Das Verständnis über Plattenströmungen mit und ohne Wärmeübertragung erweist sich als wichtige Grundlage für zahlreiche Anwendungen in der Technik, so die Auslegung von Tragflügeln oder Wärmeübertragern. Wilhelm Schneider zählt weltweit zu den renommiertesten Strömungsmechanikern, was zahlreiche Publikationen in den angesehensten Fachzeitschriften (unter anderem Journal of Fluid Mechanics) sowie internationale Ehrungen (unter anderem Prandtl-Ring) belegen.
Wilhelm Schneider (geboren 1938 in Wien) studierte Maschinenbau an der Technischen Hochschule Wien und wurde 1963 an derselben Universität zum Dr.techn. promoviert. Nach einem Forschungsjahr am Jet Propulsion Laboratory in Pasadena, California, habilitierte sich Wilhelm Schneider an der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule Aachen für Strömungslehre. 1974 kehrte er als ordentlicher Professor und Vorstand des Instituts für Gasdynamik und Thermodynamik nach Wien zurück. Von 1993 bis 2008 war er als Rector am International Centre of Mechanical Sciences (CISM) in Udine, Italien, tätig, und von 1994 bis 2001 leitete er das Christian-Doppler-Laboratorium für Kontinuierliche Erstarrungsprozesse an der TU Wien. Seit der Emeritierung im Jahr 2006 setzt er am Institut für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung unter Mitarbeit von Doktoranden seine Forschungsarbeiten fort.
Wilhelm Schneider wurde 1966 mit dem Ernst-Mach-Preis der Deutschen Gesellschaft für Flugwissenschaften (DGF) ausgezeichnet und war 1991 Fellow der Japan Society for the Promotion of Science. Im Jahr 1999 erhielt er den Verfahrenstechnik-Knopf von der TU Wien, 2003 ein Ehrendoktorat der Universität Udine, und 2005 den Ludwig-Prandtl-Ring der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR).
Wilhelm Schneider ist Verfasser bzw. Mitverfasser von zwei Büchern und ca. 130 Originalartikeln über Strömungsmechanik und Wärmeübertragung. 1990 erhielt er die Ludwig-Prandtl-Gedächtnisvorlesung 1990 in Hannover, die Faxén Lecture 1999 in Stockholm und weitere 35 Invited Lectures bei wissenschaftlichen Tagungen. Seine Hauptforschungsgebiete sind gegenwärtig turbulente Strömungen mit freier Oberfläche, Kristallisationswellen in amorphen Metallen oder Halbleitern ("explosive Kristallisation") und Konvektionsströmungen.