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"Ach, du schnöde Grausamkeit": Neue Inszenierung der Theaterwerkstatt der Hochschule Bremen

Premiere am 12. Juni, weitere Aufführungen am 13. bis 17. Juni

(lifePR) (Bremen, )
Die Theaterwerkstatt der Hochschule Bremen beteiligt sich mit ihrer neuesten Inszenierung am gesellschaftlichen Diskurs, wonach „Abstiegsängste“ und beliebiger Umgang mit „Wahrheit“ die Demokratie bedrohen. Auszüge aus dem neuen Roman von Juli Zeh „Leere Herzen“ und dem neuesten Stück von Elfriede Jelinek „Am Königsweg“ sind wesentlicher Bestandteil unserer Inszenierung.

„Ach, du schnöde Grausamkeit“ lautet der Titel der aktuellen Einspielung nach Ideen von Juli Zeh und Elfriede Jelinek. Premiere hat das Stück am Dienstag, dem 12. Juni 2018, um 20 Uhr, in der Schwankhalle Bremen im Buntentorsteinweg 112. Weitere Aufführungen gibt es vom 13. bis 17. Juni, jeweils um 20 Uhr. Die Eintrittskarten kosten an der Abendkass 14 Euro (ermäßigt 9 Euro) oder im Vorverkauf für 12 Euro (ermäßigt 7 Euro) unter 0421-5905 3094.

Holger Möller: Regie und künstlerische Leitung
Florian Oberlechner: Livemusik
Matthias Büsseler: Livemusik
Tim Gerhards: Choreografie
Joscha Brinkmann: Mediale Installation

Zum Hintergrund der Inszenierung
„Der brutale Charme der gelenkten Demokratie“
„In Europa droht kein neuer Totalitarismus. Was hier droht, ist eher eine schleichende Erosion von Grundrechten und Machtbalance. Im zitierten Leitartikel ist vom Zersetzungsprozess freier Gesellschaften die Rede, u. a. verursacht von Politikern, die „durchregieren“ wollen, und durch Wahlbürger, denen die klare Ansage von oben lieber ist als der anstrengende Diskurs auf Augenhöhe.“ (Leitartikel Helge Wagner, Weser Kurier vom 15. Mai 2018)

Von der Krise der Wahrheit, und dass sie die Demokratie in unserem Land und anderswo bedroht, befasst sich sowohl der neue Roman von Juli Zeh „Leere Herzen“, und das aktuelle Theaterstück von Elfriede Jelinek „Am Königsweg“.

„It´s a suicide world“
Juli Zeh begibt sich mit ihrem Roman in das Jahr 2025 und beschreibt eine Gesellschaft, wie sie morgen aussieht, aber ihre Vorboten sind schon heute deutlich sichtbar. Ausgehend von einer steigenden Selbstmordrate in unserer Gesellschaft gründen Britta und Babak, die Hauptprotagonisten des Romans, ein start-up Unternehmen. Sie wittern ein lukratives Geschäft mit dem Tod.

„Du hast zwar Augen, und siehst doch nicht“
Elfriede Jelinek befasst sich mit dieser Problematik aus einem anderen Blickwinkel. Sie beschreibt in ihrem neuesten Stück „Am Königsweg“, wie sich die Abgehängten der Globalisierung zur Lösung ihrer Probleme neue Vorkämpfer – neue Könige suchen.

„Doch sie werden hören, wie die Wahrheit umfällt, da keiner sie gestützt und immer nur geschmäht hat. Sehen werden Sie sie nicht mehr können, denn Sie werden blind sein, und nicht einmal Ihre Blindheit wird auf Ihrem Mist gewachsen, sie wird Ihnen zugefügt worden sein. Was, Sie wollen genau solch eine Blindheit, wie der Seher eine hat, nur in einer anderen Farbe? Haben wir nicht. Der König hat alle Blindheit aufgekauft, weil er deren Vorteile gesehen hat. Einem Blinden glaubt man alles, er kann ja nicht lügen, weil er die Wahrheit nie kennenlernt.“

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