Grund für das rege Interesse war das angekündigte Thema, das einen akutellen Bezug zur Sozialen Arbeit in Bremen hat: Eingeladen war zum Fachvortrag der Juristin Prof. Dr. Corinna Grühn, die unter dem Titel "Kevin, Jessica, Lea-Sophie - welche rechtlichen Konsequenzen wurden aus dem Tod dreier Kinder gezogen?" Ein Blick auf bundesgesetzliche und bremische, landesgesetzliche Neuregelungen" referierte.
Prof. Dr. Grühn gab dem Publikum einen kritischen Einblick in den "Flickenteppich an Veränderungen", den die Bundesländer Hamburg, Mecklenburg Vorpommern und Bremen infolge der grausamen Todesfälle der Kinder in ihren jeweiligen Familien erstellt haben, um der Wiederholung eines derartigen Falles vorzubeugen. Weiter stellte sie den Entwurf des Kinderschutzgesetzes auf Bundesebene vor.
Aus dem Publikum heraus entwickelte sich eine lebhafte Diskussion über das Thema Kinderschutz: Ärzte, Sozialarbeiter/-innen aus den verschiedensten Bereichen und Amtsleitungen meldeten sich zu Wort. Die unterschiedlichen Blickwinkel führten zu einem intensiven Dialog durch den deutlich wurde, welch großer Bedarf an Austausch über den "Fall Kevin" nach wie vor besteht. Die Ringvorlesung, die Interessierten noch bis Januar 2010 ein vielfältiges Spektrum an Fachvorträgen bieten wird, stellt insofern einen guten Anlass zur weiteren Begegnung und zum fachlichen Austausch dar.
Die öffentliche Vorlesungsreihe wird am 4. Juni um 16:00 Uhr in der Hochschule Bremen, Neustadtswall 30, Raum SI 364 fortgesetzt. Dann wird Prof. Dr. Franz Josef Krafeld in seinem Vortrag auf die Herausforderung eingehen: "Mann werden trotz ungewisser beruflicher Integration".