Das Schwellenland Tunesien verfügt über teils gut ausgebildete Ingenieure, die aber zu wenig auf die Anforderungen der Praxis vorbereitet sind. Das führt dazu, dass ausländische Unternehmen in Tunesien Fachkräfte suchen, während Uni-Absolventen oft arbeitslos sind. Für die erforderliche Modernisierung von Bildung und Forschung in Tunesien können gerade die praxisorientierten deutschen Fachhochschulen viele Anregungen geben.
Das für die Neuorientierung der tunesischen Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik erforderliche Personal soll aus einem neuen Masterstudiengang an der Universität Tunis hervorgehen. Beratend wirkt an diesem Vorhaben eine Gruppe von Bremer Wissenschaftlern mit - darunter die Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Hans-Heinrich Bass von der Hochschule Bremen und Professor Dr. Karl Wohlmuth von der Universität Bremen. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert die Zusammenarbeit. Auch die Bildungs- und Wissenschaftsorganisation der Vereinten Nationen (UNESCO) hat Interesse an dem tunesischen Modellversuch signalisiert, da dieser Weg auch für andere afrikanische Länder von Bedeutung sein könnte.