Nach Berechnungen des statischen Bundesamtes bewegte sich im Bundesdurchschnitt von 2005 bis 2011 die Betreuungsrelation an deutschen Fachhochschulen von 24,7 auf 23,1. "Im selben Zeitraum lag dieser Wert für die Hochschule Bremen hingegen bei 34,3 (2005) und 35,2 (2011). Hier kommen der Rückgang der besetzten Professuren von 148 auf 126 sowie der Anstieg der Studierendenzahlen - vor allem der Erstsemester - seit 2008 zum Ausdruck", erläutert Karin Luckey. "Mit den zur Verfügung stehenden Hochschulpaktmitteln des Bundes und des Landes Bremen werden wir jetzt unseren Qualitätskurs fortsetzen."
In diesem Zusammenhang weist die Rektorin auf Maßnahmen der Hochschule Bremen hin, um die Studierfähigkeit zu verbessern und die Erfolgsquote weiter zu erhöhen. "Unser Augenmerk gilt dabei im wesentlichen der verbesserten Ausgestaltung der Studieneingangsphase", unterstreicht Karin Luckey. Ein Beispiel ist die Einrichtung des "Innovationszentrums MINT" (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) an der Hochschule Bremen. Dahinter verbirgt sich ein ganzes Maßnahmenbündel zur Verbesserung der Studienbedingungen und der Lehrqualität in den MINT-Fächern. "Unsere strategische Hochschulentwicklung hat sich generell die Qualitätsentwicklung von Studium und Lehre zum Ziel gesetzt."
Die auf den Weg gebrachten Maßnahmen stellen nach Auffassung der Hochschule Bremen auch eine Herausforderung dar: "So stehen wir zum Beispiel bei der Besetzung von Stellen mit hochkarätig qualifiziertem Personal in Konkurrenz mit der Wirtschaft - insbesondere mit Blick auf das Gehaltsniveau. Hinzu kommt, dass befristete, aus Drittmitteln wie dem Hochschulpakt finanzierte Stellen nicht attraktiv sind und sie keine langfristige Perspektive für die Qualitätssicherung eröffnen."
Dennoch zeigt sich die Rektorin für die kommenden Jahre optimistisch: "Die erreichten Verbesserungen an der Hochschule Bremen sind ganz wesentlich auf die finanzielle Unterstützung durch den Hochschulpakt zurückzuführen. Ich setze darauf, dass es den politisch Verantwortlichen gelingt, diese zusätzlichen Mittel zu verstetigen. Weiterhin muss das so genannte Kooperationsverbot (Grundgesetzartikel 91b) aufgehoben werden, um neue Finanzierungsmodelle realisieren zu können. Auch von den Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Ausgestaltung der Bremer Hochschullandschaft und dem noch ausstehenden Wissenschaftsplan 2020 erwarte ich Impulse für eine weitere Verbesserung der Betreuung, der Lehrstrukturen und der Lehrformate und die Profilierung der Lehre. Die Stärkung gerade auch der Hochschule Bremen zur Qualifikation der akademischen Fachkräfte für die Region liegt im staatlichen Interesse", so Karin Luckey abschließend.