Bereits kurze Zeit nach seiner Ankunft in Deutschland begann Radwan Al Bakkour, sich aktiv in der Flüchtlingshilfe zu engagieren: zunächst als Mediator von Gastfamilien für Minderjährige mit Migrationshintergrund beim Deutschen Roten Kreuz und im Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen, dann ehrenamtlich als Übersetzer und Helfer bei AFAQ e.V., dem Verein für kulturelle und gesellschaftliche Zusammenarbeit mit Sitz in Münster. Dieses Engagement übt er bis heute aus.
Die deutsche Sprache lernte er in kurzer Zeit überwiegend durch Selbststudium bis zum Niveau C1. Als Resultat seiner außerordentlichen Integrationsbemühungen erhielt er problemlos und überaus schnell eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis für Deutschland. Seit jetzt zwei Jahren studiert er mit sehr guten Leistungen an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften im Studiengang "Angewandte Wirtschaftssprachen und Internationale Unternehmensführung China". Der obligatorische einjährige Auslandsaufenthalt in China ist ab dem Wintersemester 2022 / 2023 geplant.
Auch außerhalb des Studiums gelten seine Interessen den Sprachen: neben Arabisch und Deutsch spricht er Englisch und verfügt über Grundkenntnisse in Französisch, Spanisch, Chinesisch und Koreanisch. Zurzeit lernt er Russisch.
„Vor dem Hintergrund der sehr guten Studienleistungen in Verbindung mit dem vielfältigen Engagement und seiner Persönlichkeit sehen wir Herrn Al Bakkour als einen herausragenden Studierenden der HSB und freuen uns, in ihm erneut einen würdigen Kandidaten für den DAAD-Preis gefunden zu haben“, erklärte die Hochschul-Rektorin anlässlich der Preisverleihung. In seiner Erwiderung sagte Radwan Al Bakkour, die Auszeichnung werde ihn „motivieren, weiterhin gute Leistungen zu erbringen.“
Der seit mehr als zehn Jahren je Hochschule vergebene DAAD-Preis wird für herausragende Studienleistungen und hohes persönliches Engagement verliehen. Er soll dazu beitragen, den großen Zahlen ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen Gesichter zu geben und sie mit Geschichten zu verbinden. Damit wird deutlich, dass jeder einzelne ausländische Studierende ein Stück von Deutschland in seine Heimat mitnimmt und etwas von sich in Deutschland lässt – eine Bereicherung für beide Seiten.
Die Studierenden, die diesen Preis erhalten haben, stehen für ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen aus der ganzen Welt. Sie sind künftige Partner für Deutschland in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.