Ein Hauptziel der Energiewende ist, die Klimaerwärmung auf unter zwei Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dazu sollen die Emissionen von Kohlenstoffdioxid (CO2) bis zum Jahr 2050 um bis zu 95 Prozent der 1990 ausgestoßenen Menge sinken. Erneuerbare Energien sollen bis dahin 80 Prozent am Bruttostromverbrauch ausmachen. Auch der Primärenergieverbrauch soll gegenüber 2008 halbiert werden. Diese ambitionierten Ziele erfordern Maßnahmen im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor.
Der neu gestartete Bachelor-Studiengang an der HSB vermittelt den Studierenden deshalb umfassende Kenntnisse im Themenfeld Energie. In den sieben Semestern beschäftigen die Studierenden sich beispielsweise mit Energieressourcen, Energieeffizienz, Passivhaustechnik, Wind und Sonne als regenerative Energiequellen sowie mit Möglichkeiten zur Energiespeicherung. Neben betriebswirtschaftlichen Grundlagen steht auch das Thema Energiehandel auf dem Plan. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Digitalisierung. Digitale Technik kommt im Energiesektor an vielen verschiedenen Punkten zum Einsatz: Kleinkraftwerke können zu sogenannten virtuellen Kraftwerken zusammengefasst und gesteuert werden. Intelligente Netze können die Effizienz der Energieversorgung steigern. Privatleute können ihren selbsterzeugten Strom auf „Peer to Peer“-Plattformen direkt an Verbraucher verkaufen.
Während des Studiums haben die Studierenden im Praxissemester und in Projektmodulen Gelegenheit, ihr Wissen anzuwenden. Hier können sie verschiedene Themen bearbeiten und eigene Schwerpunkte für eine Spezialisierung setzen. Auch in der Bachelor-Arbeit können sie sich mit Fragestellungen aus der Praxis befassen. Unternehmen profitieren dabei von dem Wissen, das die Studierenden mitbringen. Diese wiederum sammeln wertvolle Erfahrungen für das Berufsleben.
„An der HSB gehen wir Zukunftsfragen mit einer anwendungsorientierten Perspektive an“, sagt Rektorin Prof. Dr. Karin Luckey. „Konkret heißt das: Wir bündeln das Know-how unterschiedlicher Fachrichtungen, um Lösungen für komplexe Herausforderungen wie die der Energieversorgung zu finden. Mit unserem bedarfsorientierten Studienangebot sorgen wir für bestens qualifizierte Fachkräften. Die Nähe zur Praxis ermöglicht es uns, in technischen und gesellschaftlichen Fragen wichtige Impulse für die regionale Entwicklung zu geben.“ Mit dem neuen Studiengang erweitert die HSB ihren Schwerpunkt im Bereich Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit. Sie unterstreicht damit ihren Anspruch als eine zentrale Adresse für diese Zukunftsthemen.
Nach dem Abschluss können die Studierenden mit ihrer breiten Qualifikation außer in der Energiebranche auch in angrenzenden Bereichen arbeiten, in denen Wirtschaftsingenieurs-Kompetenzen gefragt sind. Sie können zum Beispiel Abläufe in der Produktion optimieren oder die Entwicklung des Energiesektors in Behörden begleiten.
Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Energie ist laut Prof. Dr. Haug das Ergebnis guter Teamarbeit: „Ich bin dankbar für die Unterstützung von vielen Beteiligten, die den neuen Studiengang erst ermöglicht haben.“ Über mangelnde Nachfrage kann er nicht klagen: Zum Start konnten alle geplanten Studienplätze vergeben werden.
Terminhinweis
Interessierte können sich an zwei Terminen über den Studiengang informieren: am 24. Januar 2019 und am 27. Juni 2019, jeweils von 17 bis 18 Uhr, Neustadtswall 30, AB-Gebäude, Raum S12.
Studiengangs-Website: www.hs-bremen.de/enwi