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Diversity Preisvergabe am 10. Dezember 2018, 19.30 Uhr, Obere Rathaushalle - Für Vielfalt und die Wahrung der Menschenrechte

(lifePR) (Bremen, )
Am 70. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen, Montag, 10. Dezember 2018, wird der Bremer Diversity Preis in der Oberen Rathaushalle zum neunten Mal verliehen. 2018 geht der Preis an das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bremen und an die Einrichtung Rückenwind für Leher Kinder e.V. in Bremerhaven; Diversity Persönlichkeit 2018 ist der Gründer des Bremer sujet Verlags, Madjid Mohit. „Der Bunte Schlüssel – Vielfalt gestalten!“ ist die einzige Auszeichnung zur ganzheitlichen Förderung von Diversity in Deutschland.

Am 70. Jahrestag der Menschenrechte, dem 10. Dezember 2018, wird in Bremen der Diversity Preis „Der Bunte Schlüssel: Vielfalt gestalten!“ zum 9. Mal von der Hochschule Bremen (HSB) mit dem Mercedes-Benz Werk Bremen und einer elfköpfigen Trägergemeinschaft an Unternehmen, Institutionen sowie Initiativen aus der Nordwestregion verliehen. Die Auszeichnung richtet sich an Firmen, Einrichtungen, Projekte, die durch gezielte Maßnahmen Vielfalt nutzen, für Chancengleichheit sowie Antidiskriminierung eintreten und die positive Wirkung von Diversity nach außen tragen. Die Spannweite der 17 Bewerbungen, die 2018 eingingen, reicht von der Erde bis in den Weltraum: Es bewarben sich Unternehmen, Organisationen sowie Initiativen aus dem Verlagswesen, dem Gesundheitsbereich, aus Kunst, Film, Theater, Soziales, Sport, Maschinenbau, IT, bis hin zu Luft- und Raumfahrt.

Zwei konnten gewinnen: Der „Bunte Schlüssel: Vielfalt gestalten! 2018“ geht an das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Bremen und an Rückenwind für Leher Kinder e.V. in Bremerhaven. Als Diversity Persönlichkeit 2018 wird Madjid Mohit, Gründer und Inhaber des sujet Verlags, geehrt.

Das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) in Bremen hat eine umfassende Diversity Management Strategie implementiert, die nachhaltig und konsequent in die Tat umgesetzt wird. Für diesen erfolgreichen ganzheitlichen Ansatz wird das hochspezialisierte Forschungsinstitut für Raumfahrtsysteme mit dem Diversity Preis 2018 ausgezeichnet. Diversity ist im DLR strategisch direkt beim Vorstand angesiedelt und damit Bestandteil der Gesamtstrategie sowie der Personalpolitik. In seinen Leitlinien verpflichtet sich das DLR ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von Vorurteilen ist und für Chancengerechtigkeit eintritt. Die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben wird unterstützt durch flexible Arbeits(zeit)modelle. Das DLR Bremen hat Kernarbeitszeiten aufgelöst. Nach der Elternzeit gibt es einen strukturierten Wiedereinstieg, Weiterbildungsangebote sind ausgerichtet auf verschiedene Lebensphasen und Zielgruppen. Damit reagiert das DLR vorbildlich auf verschiedene Bedürfnisse und Lebensmodelle der Mitarbeitenden und ist attraktiver Arbeitgeber für Fachkräfte. Im DLR Bremen arbeiten 183 Menschen aus ca. 30 Ländern. Neben der Fachkompetenz kommen auch ihr Sprach- und Kulturwissen zum Einsatz. Internationale Mitarbeitende werden aber auch vom DLR unterstützt, erhalten Einführungen und Deutschkurse. Besonders zukunftsweisend ist, dass sich das DLR verstärkt mit unbewussten Vorurteilen, zum Beispiel mit Gender Bias, auseinandersetzen will. Eine gerechtere Teilhabe von Frauen im wissenschaftlich-technischen Bereich, insbesondere in Führungspositionen, soll durch Zielquoten für Wissenschaftlerinnen erreicht werden. Durch die DLR_School_Labs werden Mädchen schon früh an Technik herangeführt.

Rückenwind für Leher Kinder e.V. hat in einem Stadtteil Bremerhavens, der von Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft geprägt ist, eine Leuchtturmfunktion. Das offene Haus zur Freizeitgestaltung nach der Schule steht für ein Zusammensein ohne Ausgrenzung nach dem Motto „In Gemeinschaft glücklich leben lernen“. Die Einrichtung wird mit dem Diversity Preis dafür ausgezeichnet, dass individuelle Potentiale und Kompetenzen im Team gefördert und gezielt eingesetzt werden, dass Kindern spielerisch eine Reflexion über Werte, Toleranz und Respekt vermittelt wird, was zukunftsweisend ist. Das Team bildet Diversity in vielerlei Hinsicht ab: Bei Rückenwind engagieren sich Menschen zwischen 15 und 72, mit verschiedenen kulturellen Wurzeln und Berufsfeldern. Projekte werden im Einklang mit den Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Mitarbeiter*innen entwickelt. Gleichzeitig erhalten Mitarbeitende Weiterbildungsangebote, die sie auch in ihrer persönlichen Entwicklung stärken. Besonders gewürdigt wird, dass den Rückenwind Kindern und Jugendlichen durch Musik, Sport, Spiel und Kochen vermittelt wird, mit Unterschiedlichkeiten sowie Gemeinsamkeiten positiv umzugehen. Bei Rückenwind steht das Voneinander Lernen im Vordergrund, im Team wie bei den Kindern. Auch die Kommunikation nach außen, in den gesamten Stadtteil hinein, wird von der Diversity Jury als sehr stark eingeschätzt. Kommentar eines Jurymitglieds: „Lehe ohne Rückenwind kann man sich nicht mehr vorstellen.“ Der Verein wurde auf ehrenamtlicher Basis aufgebaut und gründet bis heute weithin auf Ehrenamt. Wenige hauptamtliche Mitarbeiter*innen werden durch Spendengelder bezahlt.

Der Verleger Madjid Mohit wird als Diversity Persönlichkeit 2018 geehrt, weil er seit über 20 Jahren vor allem politisch verfolgte Autorinnen und Autoren aus dem Iran, aus afrikanischen und arabischen Ländern, in denen Menschenrechte kaum geachtet werden, eine Stimme gibt, sie übersetzt und veröffentlicht, aber auch mehrsprachige Autorinnen und Autoren fördert. Madjid Mohit wird auch dafür ausgezeichnet, dass er durch literarische Veranstaltungen gesellschaftspolitische Themen einem breiteren Publikum nahebringt. Madjid Mohit floh 1990 aus Teheran und gründete 1996 den sujet Verlag. Seit dieser Zeit publiziert er Literatur, die wichtige gesellschaftliche und politische Themen wie zum Beispiel Migration, Werte, kulturelle Identität, Entfremdung, Integration, behandelt. Sujet steht für „Luftwurzelliteratur“, das heißt die Wurzeln von Menschen sind nicht nur an einem Ort verankert, sondern beweglich. Reisen, Migration und Flucht führen zu einer komplexen kulturellen Identität. Durch Diskussionsrunden und Literaturveranstaltungen regt Madjid Mohit den kulturellen Austausch an und bringt das Publikum mit Schriftsteller*innen in Dialog.

Alle Preisträgerinnen und Preisträger erhalten eine Skulptur der Bremer Künstlerin Gisela Eufe, einen eigenen Diversity Film, eine Urkunde sowie ein Siegel, die beiden Organisationen bekommen zudem ein Preisgeld von 2500 Euro pro Institution. Die Preisverleihung wird von Dörte Maack, Trainerin, Rednerin, Coach, moderiert. Dr. Carsten Sieling Präsident des Senats, Bürgermeister von Bremen und Schirmherr des Diversity Preises, wird zu dem besonderen Anlass des Zusammenfalls von Menschenrechtstag und Preisverleihung, das Grußwort sprechen sowie einen Impuls zum Thema Menschenrechte und Wertschätzung von Vielfalt geben. Die Human Rights wurden am 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. Der Ursprung von Diversity Management liegt in den Antirassismus- und Frauenrechtsbewegungen der 1960er und 70er Jahre. Diese Verbindung zwischen dem Einsatz für die Förderung von Vielfalt und dem Eintreten für das Wahren der Menschenrechte wird Prof. Dr. Jutta Berninghausen, Vorsitzende des Zentrums für Interkulturelles Management & Diversity, auf der diesjährigen Preisverleihung herausstellen. Musikalisch setzen die Schauspielerin und Sängerin Gabriele Möller-Lukasz, der Musiker Andy Einhorn sowie der Sozialarbeiter und Rapper Kerim Djilali ein Zeichen für Menschenrechte. Künstlerisch machen die Wertefahnen des Kulturladen Huchting auf Menschenrechte aufmerksam.
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