"Die Aufgaben der angehenden Produktionsingenieure orientieren sich an den Zielen des Unternehmens. Typische Produktionsziele sind beispielsweise die Reduktion der Lieferzeiten für Kundenaufträge, die Senkung der Produktions- und Logistikkosten und die Null-Fehler-Produktion", weiß Professor Schormann zu berichten. Es liegt auf der Hand, dass dabei nicht nur Umweltaspekte der Produktion und die Flexibilität der Produktionsanlagen, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu berücksichtigen sind. "Um diese Ziele zu erreichen, muss der Fertigungsingenieur die verschiedenen Produktionstechnologien beherrschen und die dafür notwendigen Maschinen- und Anlagenkonzepte miteinander unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten vergleichen können", so Schormann weiter. Dazu kommen die Beherrschung der Dispositionsverfahren der Materialwirtschaft und die damit verbundene, tiefer gehende Kenntnis der Planungs- und Steuerungsinstrumenten von ERP-Systemen. Aus diesen Anforderungen geht ein nachvollziehbares Interesse des Institutes für Produktionstechnik und Fabrikbetrieb an der Hochschule Bremen hervor, den Studierenden ein ERP-System im praktischen Einsatz näher zu bringen.
Umstellung auf Microsoft Dynamics NAV
"Auf der hervorragenden technologischen Basis von XAL ist es uns in der Vergangenheit immer gelungen, alle an uns herangetragenen Marktanforderungen moderner Lösungsszenarien mit den Studierenden praxisnah umzusetzen. Bis zum Jahr 2010 haben wir erfolgreich mit XAL gearbeitet. Danach haben wir Lizenzen für Microsoft Dynamics NAV erhalten und daraufhin unseren gesamten ERP-Laborbetrieb auf dieses moderne System umgestellt. MODUS Consult hat uns bei dieser Umstellung sehr unterstützt", erinnert sich Professor Schormann.
Im Juli 2011 konnte das Institut für Produktionstechnik und Fabrikbetrieb ein Sommersemester beenden, in dem ausschließlich Dynamics NAV eingesetzt wurde. "Die ersten Wochen dieses Semesters waren recht spannend, da gleich 130 Studierende verteilt auf vier Mandanten ihre Arbeit beginnen wollten. Erwartet hatten wir eigentlich nur 70 Studenten. Dennoch wurde das Sommersemester zu einem vollen Erfolg, da wir durch die Flexibilität des ERP-Systems und durch die leichte Bedienbarkeit keine Probleme hatten, fast die doppelte Anzahl an Usern effizient abzudecken", stellt Professor Schormann die Vorzüge von Microsoft Dynamics NAV für den praktischen Einsatz an seinem Institut heraus.
Virtuelle Unternehmen gegründet
Der Bremer Institutsleiter erhielt von MODUS Consult eine intensive Einführung in das System und die relevanten Funktionalitäten. Darüber hinaus wurde die Universität durch die IT-Spezialisten aus Gütersloh betreut, wobei insbesondere die intensive Beratung durch Alexander Ruben, der einst selbst bei Prof. Schormann studiert hatte, eine enorme Hilfe war. Nach der Systemimplementierung haben die Studierenden vier sehr gut funktionierende virtuelle Unternehmen in vier Mandanten aufgebaut und erfolgreich arbeiten lassen.
Die virtuellen Firmen im Einzelnen:
SawSys GmbH
Produkt:Tischkreissäge
Mitarbeiter: 21
Produktionsmenge/Tag: 50
Downhill Falabella GmbH
Produkt: Modellautos Falabella
Mitarbeiter: 53
Produktionsmenge/Tag: 150
Eiskalt GmbH
Produkt: Schneefräse DZ-4000
Mitarbeiter: 60
Produktionsmenge/Tag: 45
Power-Pull-Systems GmbH & Co. KG
Produkt: Handseilzug Zieh-Weg-1600
Mitarbeiter: 41
Produktionsmenge/Tag: 200
Alle Unternehmensfunktionen und -rollen
"Ziel aller Veranstaltungen und der Arbeit mit den virtuellen Unternehmen ist es, die Studenten mit der Architektur von ERP-Systemen und der Abbildung von Geschäftsprozessen produzierender Unternehmen vertraut zu machen.
Nicht explizit im Vordergrund steht das Erlernen der Bedienung dieses Systems, was jedoch durch das gewählte Lernkonzept implizit geschieht", gibt Professor Schormann einen Einblick in die Lehrstrategie. Die Gründung virtueller Produktionsunternehmen und die Definition der zu produzierenden Erzeugnisse durch studentische Gruppen werden in Bremen auch weiterhin im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen. Je virtuellem Unternehmen arbeiten etwa 20 Studierende zusammen, wobei jedes Mitglied im Laufe des Semesters jede der wesentlichen Unternehmensfunktionen und -rollen annimmt und darin relevante Entscheidungen trifft. Zu diesen Funktionen zählen u. a. Einkauf, Vertrieb, Arbeitsvorbereitung, Produktion und Logistik. Aktuell wird das ERP-Labor in den Vorlesungen und Übungen zu den Modulen ERP und PPS in den Studiengängen
- Wirtschaftingenieurwesen (ISWI)
- Fertigungstechnik (M-Fert)
- Global Industrial Management (GIM)
- Dualer Studiengang Mechanical Production and Engineering (DMPE)
- Industrial Management and Engineering China (IMEC)
intensiv im Rahmen von Laborübungen und Studienarbeiten genutzt.
Der Hochschule ist natürlich die weitere Unterstützung durch die MODUS Consult AG gewiss. Durch die Mitgliedschaft in der Microsoft Dynamics Academic Alliance steht der Hochschule Bremen mit Microsoft Dynamics NAV ein modernes und verbreitetes ERP-System zur Verfügung.