Gern sagten Gutermann, Müller und Hankeln zu, und am 1. November, 18 Uhr, war es dann so weit. Rund 20 Zuhörer waren im Elternverein in der Helsingborgerstraße zusammen gekommen. Darunter Studieninteressierte und Mitglieder des Elternvereins und selbstverständlich die Initiatoren Fatih Orhan und Eyüp Erdem, die mittlerweile begeistert an der Hochschule Bremen ihr Bauingenieurstudium aufgenommen haben. "Fatih ist ein Beispiel für jemanden, der es geschafft hat", sagt Ertan Boz vom Vorstand des Elternvereins. "Wir versuchen, das Maximum aus jedem Schüler herauszuholen und wollen gegen eine Stigmatisierung ankämpfen", so Boz weiter.
Der Elternverein, der sich seit 2004 um die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund kümmert, wurde 2009 mit dem Hilde Adolf Preis ausgezeichnet. Das ehrenamtliche Engagement der berufstätigen Eltern im kaufmännischen Bereich, der IT Branche, der Luft- und Raumfahrt, Lehramt oder der Kriminalpolizei, mit dem die Mitglieder des Elternvereins aber auch die Schüler bei der Sache sind war geradezu ansteckend und begeisterte alle Anwesenden. Den Vorträgen der Studienberaterin und den Professoren folgte eine angeregte Diskussion mit vielen neugierigen Fragen zum Studium aus dem Publikum. Zukünftig wollen der Elternverein und die Hochschule Bremen ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen - die Vortragenden erlebten den Abend als gelungenen Start und vor allem den Elternverein als "Ort der Vielfalt, Toleranz und Demokratie".
Anzumerken ist, dass der Elternverein auf Unterstützung angewiesen ist. Noch drei Monate kann die Miete für die Vereinsräumlichkeiten gezahlt werden, was danach geschieht, ist bisher noch unklar.
Der Hilde-Adolf-Preis wird an Initiatoren vergeben, die in besonders anstiftender, ideenreicher und mutiger Weise mit bürgerschaftlichem Engagement Anliegen des Gemeinwohls der Stadt Bremen selbst in die Hand nehmen.