Die Hauptfigur K. kommt eines Nachts in ein Dorf, welches zum Schloss gehört und behauptet, als Landvermesser bestellt worden zu sein. Die Dorfgesellschaft begegnet ihm distanziert und beäugt den Fremden argwöhnisch bei dem Versuch, in das Schloss zu gelangen. Die Inszenierung von Holger Möller beleuchtet den Konformitätszwang, das Fremdsein und die "herrschende" Bürokratie. Muss K. seine Selbstidentität aufgeben und die bestehenden Regeln und Verordnungen akzeptieren, um sein Ziel zu erreichen, um also ins Schloss zu gelangen? Wofür steht das Schloss? Warum will K. hinein? Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Biografie von Franz Kafka?
Für Amalia, die sich als einzige Person im Dorf den Regeln der Schloss-Bürokratie verweigert und sich gegen die bestehenden Strukturen wehrt, bedeutet der Widerstand Armut und völlige Isolation. Aber sie steht zu ihrem Handeln, bewahrt sich ihre Selbstidentität. Damit wird sie zum Gegenentwurf von K., der den entscheidenden Schritt ins Schloss nicht gehen kann.
Musikalisch begleitet wird das Stück wie die Vorjahresproduktion "Komm Nah" -Hommage an Pina Bausch von Florian Oberlechner (Akkordeon), Gabriel Lonquich (Percussion) und Joosten Ellée (Violine).