"Mit ihrer ausgewiesenen China-Kompetenz ist die Hochschule Bremen die natürliche Vertragspartnerin für ein Konfuzius-Institut an der Weser", ist sich Prof. Dr. Karin Luckey sicher. "Nicht zuletzt unsere gestaltende Rolle und unser Auftritt auf der EXPO 2010 in Shanghai machten das Know-how der Hochschule in diesem Bereich öffentlich deutlich." So gibt es an der Hochschule Bremen bereits seit 25 Jahren einen internationalen Studiengang mit dem Schwerpunkt Wirtschaftssinologie ("Angewandte Wirtschaftssprachen und internationale Unternehmensführung"). 2008 kam der Bachelorstudiengang "Industrial Management and Engineering/ China" hinzu, 2009 folgte das berufsbegleitende MBA-Programm "East Asian Management" mit einer Variante China. Die Hochschule Bremen pflegt bereits seit 1990 lebendige Partnerschaftsbeziehungen mit inzwischen acht Universitäten in China. Ihre seit 25 Jahren aufgebaute China-Kompetenz bündelt und koordiniert die Hochschule Bremen in einem "China-Kompetenzzentrum", das in den Bereichen Aus- und Weiterbildung, Forschung und Beratung agiert. Das Zentrum ist zudem zentraler Ansprechpartner für Wirtschaft und Politik zu China-Fragen und versteht sich als Partner für die Zusammenarbeit und den Wissenschaftstransfer in die Metropolregion Bremen-Oldenburg.
Mit dem Konfuzius-Institut Bremen wollen die Hochschule und ihre Gründungspartner die Aufmerksamkeit für den aufstrebenden Wirtschafts- und Kulturraum China und insbesondere die Ausbildung für den Umgang damit steigern und Bremen als Chinaschwerpunkt der Nordwestregion Deutschlands bekannter machen. So soll die Standortattraktivität für in- und ausländische Unternehmen mit Chinabezug im Sinne einer "Willkommenskultur" weiter erhöht werden. Insbesondere soll Bremen als Deutschland- und Europaschwerpunkt für die Fachsprache Wirtschaftschinesisch auf anerkanntem Sprachniveau weiterentwickelt werden. Dies ist eine Bremer Besonderheit unter allen deutschen Konfuzius-Instituten. Außerdem steht die Ausbildung von Lehrkräften für die Fachsprache Chinesisch (Wirtschaftschinesisch und technisches Chinesisch) auf der Agenda.
Im Allgemeinen sollen die Konfuzius-Institute dazu beitragen, Kenntnisse über die chinesische Kultur und Sprache in der Welt zu verbreiten. Es werden Sprachkurse für Anfänger, Fortgeschrittene, Kinder und Senioren organisiert. Hinzu kommen Seminare, Vorträge und Workshops zur chinesischen Kultur über Literatur, Philosophie, Kalligraphie, Medizin oder die chinesische Küche. Finanziert werden die Institute von China, unterstützt vom Gastland. Bei der Gründung der Institute wird auf die lokale Infrastruktur zurückgegriffen wie Hochschulen, Verbände oder Handelskammern. Vorbild sind vergleichbare Einrichtungen für Sprache und Kultur wie zum Beispiel das Goethe-Institut, das spanische Instituto Cervantes, das British Council oder das portugiesische Instituto Camões.
Das erste Konfuzius-Institut wurde im November 2004 in Seoul gegründet. 2006 gab es 121 Konfuzius-Institute und Konfuzius-Hörsäle in 55 Ländern. Im Dezember 2012 waren es bereits 398 Institute in 108 Ländern. Heute lernen etwa 30 Millionen Nicht-Chinesen die chinesische Sprache, in Deutschland etwa 10.000 - unter anderem an den Konfuzius-Instituten.
Derzeit gibt es elf Konfuzius-Institute in Deutschland:
- Konfuzius-Institut Berlin
- Konfuzius-Institut Düsseldorf
- Konfuzius-Institut Duisburg-Essen
- Konfuzius-Institut Frankfurt
- Konfuzius-Institut Freiburg
- Konfuzius-Institut Hamburg
- Konfuzius-Institut Hannover
- Konfuzius-Institut Heidelberg
- Konfuzius-Institut Leipzig
- Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen
- Konfuzius-Institut Trier.