Im Mittelpunkt des Dramas um die Französische Revolution stehen der Revolutionär Marat und der bürgerliche Marquis de Sade. Marat fordert soziale Gerechtigkeit, das Ende von Arm und Reich. Er fordert eine Gesellschaft zum Wohle aller und will diese durchsetzen, wenn es sein muss mit der Guillotine. De Sade hat eine andere Weltanschauung. Er sieht die Ungleichheit in der Natur des Menschen begründet und sieht das Heil in der Loslösung des Einzelnen aus der Gesellschaft. "Ich glaube nicht an die Revolution, ich glaube nur an mich selbst".
Der Abgrund von Arm und Reich ist geblieben und hat längst größere Dimensionen angenommen. Wie sollen wir uns heute mit den Widersprüchen unserer Zeit auseinander setzen? Was muss passieren, damit die Texte von Marat / de Sade eine aktuelle Bedeutung bekommen? Fast zwangsläufig stoßen wir bei dieser Frage auf die gegenwärtige Finanzkrise. Können die täglich wachsenden Schulden jemals zurückgezahlt werden? Droht unseren Nachbarn der Staatsbankrott?