Danach wird jährlich zwei Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern der Rotenburger Werke ein Studium im Internationalen Studiengang Pflege- und Gesundheitsmanagement (ISPG) ermöglicht. Die Hochschule vermittelt in diesem Studiengang die erforderlichen Managementkompetenzen für Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger in verantwortlicher Position. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden während des Studiums gezielt begleitet und für den Zeitraum des Studiums entsprechend freigestellt. Zudem steht den Rotenburger Werken mit dieser Vereinbarung das Angebot für ihre Gesundheits- und Pflegekräfte offen.
„Unsere Mitarbeitenden leisten Tag und Nacht hervorragende Arbeit für die Menschen mit Handicap in den Rotenburger Werken. Das Studium ermöglicht es, den großen Herausforderungen in der Behindertenhilfe auch künftig auf hohem Niveau zu begegnen. Wir möchten unserem bestens ausgebildeten Personal immer wieder Chancen bieten, Qualifikationen, Wissen und Fähigkeiten weiter auszubauen“, sagt Jutta Wendland-Park, Vorstandsvorsitzende der Rotenburger Werke.
Hintergrund der Kooperationsvereinbarung ist das immer komplexer werdende Aufgabengebiet in der Behindertenhilfe. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesem Bereich wird mittlerweile viel abverlangt. Sie treffen relevante pädagogische und teilweise pflegerische Entscheidungen, führen Personal, verabreichen Medikamente, assistieren Menschen mit Handicap, verantworten komplexe fachliche Entscheidungsprozesse und schätzen Risiken ein. Fundierte Managementkompetenzen werden für soziale Berufe zunehmend wichtiger.
„Diese Kooperation ist Bestandteil der strategischen Profilbildung der Hochschule Bremen als ,Offene Hochschule‘ und in den Bereich der Unterstützung von Unternehmen zur Fachkräftesicherung einzuordnen. Damit können wir Personengruppen im Sinne des lebensbegleitenden Lernens ein Hochschulstudium ermöglichen, denen dies unter herkömmlichen Bedingungen nicht möglich wäre“, weist die Rektorin der Hochschule Bremen, Prof. Dr. Karin Luckey, auf weitere Aspekte der Zusammenarbeit hin. So würden insbesondere auch im sozialen und pflegerischen Berufsfeld immer noch überproportional vertretenen Frauen Wege für eine akademische Ausbildung eröffnet. „Außerdem leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Personalentwicklung von Unternehmen in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft. Damit tragen wir zur Stärkung der Region in diesem nicht nur gesellschaftlich, sondern ökonomisch bedeutsamen Sektor bei. In diesem Bereich stellt die HSB ein breites Spektrum an Studiengebieten zur Verfügung“, betont die Hochschul-Rektorin.
„Im Studiengang ISPG gibt es mehrere Themenschwerpunkte. Die Studierenden setzen sich damit auseinander, wie die Qualität und Effizienz der Assistenz und Pflege bei einem insgesamt wachsenden Bedarf durch den demografischen Wandel in unserer Gesellschaft zu steigern ist,“ erläutert ISPG-Studiengangsleiter Prof. Dr. Matthias Zündel von der HSB. „Ebenso stehen etwa durch den steigenden Kostendruck im Sozialbereich auch die Themen Ethik und Ökonomie im Fokus. Genauso blicken die Studierenden auf die Tradition und den Fortschritt in diesem Hilfefeld. Ihnen werden grundlegende Management- und Führungskompetenzen an die Hand gegeben, sie werden in betriebswirtschaftlichen und gesundheitsökonomischen Bereichen ausgebildet. Zudem werden Fähigkeiten in Sachen Personalführung, Entscheidungskompetenz und Konfliktlösung vermittelt und weiterentwickelt.“