Das Handbuch vereint Beiträge aus dem Fachgebiet der Bevölkerungssoziologie und beinhaltet eine aktuelle und breit aufgestellte soziologische Auseinandersetzung zum Thema Freizeit. In drei großen Themenblöcken vermessen die Autoren den gegenwärtigen Stand der Forschung. Nach einem ausführlichen Überblick über die Geschichte, Theorien und Daten der Freizeitsoziologie beschäftigen sich die Autoren mit Schwerpunktthemen der Freizeit, um letztendlich die Entwicklung der Freizeit im Spiegel der Institutionen in den Blick zu nehmen. Die Leser sollen in erster Linie einen Überblick über grundlegende Ansätze der Freizeitsoziologie erhalten, aber auch in neuere Analysen mit freizeitsoziologischer Fragestellung eingeführt und über neuere Forschungserkenntnisse informiert werden.
Zuletzt wurde 2002 mit dem Werk von Hans Werner Prahl ein grundlegender Beitrag zur Soziologie der Freizeit vorgelegt. Die Entstehung und strukturelle Bedeutung von Freizeit sowie die Entwicklung der Freizeit im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen und Umbrüche wurde thematisiert. Der Eindruck der Vernachlässigung des Freizeitthemas in der Soziologie in den letzten Jahren, angesichts der nach wie vor wachsenden ökonomischen und strukturellen Bedeutung, mag den wenigen explizit freizeitbezogenen Studiengängen in Deutschland und damit fehlenden Freizeitexperten auf Hochschulebene geschuldet sein. Ganz anders sieht es mit den sog. "leisure studies" im europäischen und weltweiten internationalen Kontext aus. Die Soziologie ist jedoch eine zentrale Bezugsdisziplin der Freizeitwissenschaft. Soziologische Erkenntnisse zum gesellschaftlichen Wandel wie u. a. zur Individualisierung und Pluralisierung in postmodernen Gesellschaften oder zum demografischen Wandel sind von hoher Relevanz für die Gestaltung von Freizeit. Richten wir den Blick auf Teildisziplinen wie die Konsum-, Kultur- oder Sportsoziologie wird zudem implizit Freizeit thematisiert.