Stellungnahme des Personalrats der Hochschule Bremen zum Wissenschaftsplan 2020
Die erfolgreiche Arbeit der Hochschule und auch ihrer bisherigen Veränderungen ist nur mit hohem Engagement, Begeisterung, Idealismus und zeitlichem Einsatz, sowohl der Lehrenden als auch der „Dienstleister“ möglich gewesen. Dabei haben wir uns immer Veränderungen und Verbesserungen aktiv gestellt und diese konstruktiv befördert.
Die daraus wachsenden Belastungen müssen allerdings dringend auf ein Normalmaß zurückgeführt werden um weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden!
Natürlich muss eine Hochschule sich gesellschaftlichen Veränderungen, den Anforderungen der Wirtschaft und den Ansprüchen einer demokratischen, offenen und modernen Hochschule stellen. Deshalb sind die im Wissenschaftsplan benannten diesbezüglichen Anforderungen richtig und unverzichtbar.
Wer das will- wir bekennen uns ausdrücklich dazu - muss aber sehen, dass dafür finanzielle und personelle Ressourcen bereitgestellt werden müssen.
Das bedeutet:
- kein Personalabbau – 20 % Abbau bei den „Dienstleistern“ ist nicht hinnehmbar!
- Steigerung des Personals in den Bereichen, in denen neue Aufgaben abzudecken sind sowohl bei Lehrenden als auch Dienstleistern.
- Erhöhung der Grundfinanzierung, mindestens um den Teil, der durch die neuen Finanzierungsregelungen beim BAföG anteilig auf die Hochschule entfällt, wenn dieser Teil ausschließlich für die Verbesserung der Finanzierungen in der Wissenschaft und den Hochschulen eingesetzt wird. Nur eine nennenswerte Verbesserung der Grundfinanzierung gegenüber dem Entwurf des Wissenschaftsplans 2020, kann einen Abbau von Studienplätzen verhindern.
Wir sind eine breit aufgestellte Hochschule, die in ihrer Entwicklung nicht durch Kürzung von Ressourcen beeinträchtigt werden darf. Die in der Vergangenheit politisch gewollten Entwicklungen brauchen auch zukünftig die Förderung und Stützung.
Im Gegensatz zum Wissenschaftsplan wollen wir das große Leistungsangebot erhalten. Für eine profilierte Hochschule in Bremen halten wir das derzeitige Angebot in vollem Umfang für unverzichtbar, hoch aktuell, wirtschaftlich interessant und zukunftsgerichtet.
Da in unserer Hochschullandschaft nicht nur die Interessen der Wirtschaft berücksichtigt werden dürfen, halten wir eine verstetigte Finanzierung von Arbeitnehmereinrichtungen für dringend geboten, das betrifft bei uns insbesondere die Kooperationsstelle Hochschulen-Gewerkschaften, sowie die entsprechenden universitären Einrichtungen.
Grade weil wir uns den aktuellen und zukünftigen Anforderungen offensiv stellen wollen und wir die erfolgreiche Arbeit hier fortsetzen wollen, benötigen wir die Erfüllung dieser Forderungen. Eine Realisierung der Vorhaben aus dem Entwurf des Wissenschaftsplans 2020 bedeutet aus unserer Sicht, die zwangsläufige Organisation des Misserfolges.